Hurrikane, Hochwasser, Erdbeben: Notabschaltungen in US-AKW

Ein Atomreaktor in der Nähe der US-Hauptstadt Washington hat sich nach Beschädigungen durch den Hurrikan „Irene“ automatisch abgeschaltet. Vor wenigen Tagen kam es wegen eines Erdbebens zur Notabschaltung eines zweiten Reaktors im Osten der USA, im AKW Fort Calhoun kämpft man weiter gegen das Hochwasser.

Atomanlagen an der US-Ostküste

Atomanlagen an der US-Ostküste

Der Haupttransformator des AKW Calvert Cliffs war von einer Aluminiumverkleidung getroffen worden, wie ein Sprecher der Betreiberfirma Constellation Energy Nuclear Group (CENG) am Sonntag mitteilte. Danach habe sich der Meiler automatisch abgeschaltet. Die Lage in dem AKW sei sicher. Es handelt sich um zwei seit 1969 in Betrieb befindliche Druckwasserreaktoren.

Nach einem Erdbeben ist am 23.08. die externe Stromversorgung des Atomkraftwerks North Anna im Osten der USA ausgefallen. Die 2 Reaktoren mussten über Notstromaggregate mit Energie zur Kühlung versorgt werden. Zudem sei ein Notstromgenerator wegen eines Kühllecks ausgefallen. Der Bau eines dritten Reaktorblocks am Standort North Anna ist in Planung, im Umkreis von 16 km um das Kraftwerk leben etwa 24.000 Menschen, im Umkreis von 80 km leben etwa 2 Millionen Menschen. Das AKW North Anna Liegt knapp 40km vom Epizentrum des mit 5,9 stärksten Bebens seit langem entfernt. Von dem Erdbeben waren noch zwei weitere Reaktoren des AKW Surry betroffen, insgesamt wurden aus 7 Atomkraftwerken Störfälle gemeldet.

Das AKW Fort Calhoun kämpft unterdessen immer noch gegen die Fluten: seit Juni stehen Gebäude der Anlage unter Wasser, über mehrere Wegsamkeiten sei auch das Innere der Anlage überschwemmt. Dort befinden sich die fünf Frischwasserpumpen für die Reaktorkühlung, die zur Zeit durch Sandsäcke geschützt werden.

Ende Juni waren 30.000 Fässer mit radioaktiven Abfällen sind auf dem Gelände des US-Atomforschungszentrums Los Alamos von einem verheerenden Buschbrand bedroht.

Unkalkulierbare Naturgewalten

Die Havarie des japanischen Atomkraftwerks Fukushima, dessen Auslegung gegen ein Erdbeben der Stärke 9,0 und eine 14 Meter hohen Flutwelle am 11. März 2011 nicht ausreichend war, verdeutlicht das Risiko des Atombetriebs, was in einem Super-GAU enden kann. Die Folge des Erdbebens und Tsunamis waren schwerste Beschädigungen in allen Reaktoren mit Explosionen und massiven Austritt von Radioaktivität. Auch amerikanische oder deutsche Atomkraftwerke sind gegen Naturgewalten nicht oder nur teilweise geschützt. Ein Grund mehr für die sofortige Stilllegung aller AKW!

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    22. Juli 2011 – Gut drei Monate ist die Katastrophe in Fukushima erst her, und schon ist die Liste der danach vermeldeten Störfälle in anderen Atommeilern lang. Die Agentur dapd hat die INES-Meldungen (Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse) sowie Zeitungsberichte und die Webseite des Bundesamtes für Strahlenschutz durchforstet.
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    10. Juli 2011 – Eine spezielle Inspektion der US-Atomkraftwerke brachte nach der Fukushima Katastrophe in Japan Probleme mit dem Notfallequipment und Katastrophenverfahren zu Tage, die weit tiefgreifender sind als in aller Öffentlichkeit von der Atomregulierungskommission beschrieben.
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Quellen: dpa, anti-atom-piraten.de; 28.08.2011