E.ON-MOX-Transport wird kommenden Sonntag, 18. November in Nordenham erwartet
Heute Nacht ist der plutoniumhaltige MOX-Brennelemente-Transport (zwei LKW der Firma NCS GmbH aus Hanau) im englischen Hafen von Workington mit dem Atomfrachter Atlantic Osprey in See gestochen und zum RoRo-Anleger im Hafen von Nordenham unterwegs. Umweltschützer kündigen massive Proteste in Nordenham, Walsrode und rund um das E.ON-AKW Grohnde an.
„Die Ankunft der Atlantic Osprey im Hafen von Nordenham erwarten wir kommenden Sonntag gegen 12 Uhr“, sagt Hajo Jansen, Umweltausschußvorsitzender der Stadt Nordenham.
Bernd Ebeling von www.contrAtom.de – Informationsnetzwerk gegen Atomenergie hat gestern der Unteren Versammlungsbehörde der Stadt Nordenham (Ordnungsamt Herr Goldau) und dem Vorbereitungsstab MOX der Polizeidirektion Oldenburg (Herr Meyer, Gesamteinsatzleitung für diesen Atomtransport) eine Bootsaktion auf der Weser für Sonntag ab 11 Uhr am RoRo-Anleger in Nordenham angekündigt. Am gestrigen Montag hatte auf Einladung der Gesamteinsatzleitung ein internes Abstimmungsgespräch der beteiligten Behörden im Hause der Polizeidirektion Oldenburg statt gefunden.
Nach der Anlandung in Nordenham werden die plutoniumhaltigen MOX-Brennelemente mit zwei LKW der Firma Nuclear Cargo Service (NCS GmbH) aus Hanau auf der Straße gen E.ON-AKW Grohnde fahren. „Bereits in und um Nordenham wird mit massiven Protesten zu rechnen sein, da Aktivisten aus dem wendländischen CASTOR-Widerstand an den Demonstrationen teilnehmen werden. Nordenham ist „die“ mögliche Drehscheibe für zukünftige hochradioaktive Atommüll-Transporte aus den Nuklearfabriken von Sellafield zum CASTOR-Zwischenlager Gorleben“, so Jan Becker von contrAtom aus dem Wendland.
TRANSPORT-ROUTE und DEMONSTRATIONEN zwischen Nordenham und AKW Grohnde
„Laut Einsatzplanung (siehe Anlage) des MOX-Stabes der Polizeidirektion Oldenburg wird der gefährliche Atomtransport wieder die gleiche Route wie am 23. September 2012 fahren“, vermutet Bernd Ebeling von contrAtom.
Vom RoRo-Anleger werden die beiden LKW folgende Route fahren:
- In Nordenham die Neptunstraße (ist bereits komplett mit absolutem Halteverbot beschildert), weiter auf der B 212 durch Nordenham vorbei an Rodenkirchen bis nach Brake.
- Von Brake auf der B 211 durch Oldenbrok und Großenmeer bis zum Autobahnkreuz Oldenburg-Nord, durch Oldenburg auf der A 29 bis Autobahnkreuz Oldenburg-Ost, weiter auf A 28 durch Ganderkesee und Delmenhorst, weiter auf der A 1 durch Bremen bis zum Bremer Kreuz, weiter auf der A 27 durch Achim, vorbei an Verden und Kirchlinteln, durch Walsrode.
„Wir werden mit der NO MOX-NO E.ON-Initiative Walsrode und Landwirten aus der Region auf Brücken über der A 27 gegen den unverantwortlichen Einsatz von plutoniumhaltigen Brennelementen durch E.ON im Pannenmeiler Grohnde protestieren. Im Falle eines GAU mit den hochsensiblen plutoniumhaltigen Brennelementen im AKW Grohnde wird niemanden ein Katastrophenschutzplan helfen. Je nach Windrichtung, welche vorwiegend aus Südwest weht, wäre unser Heidekreis, der Landkreis Celle und natürlich zuerst Hameln und die Region Hannover vom radioaktiven Fallout betroffen“, kündigt Holger Stolz aus Walsrode an.
- Weiter ab Walsroder Dreieck auf der A 7 vorbei an Schwarmstedt, Wietze und Mellendorf/Fuhrberg über das Autobahndreieck Hannover Nord auf die A 352, vorbei an Isernhagen, durch Langenhagen und Hannover-Stöcken auf die A 2, weiter durch Garbsen, Bad Nenndorf auf der A 2.
- Von der A 2 kommen drei Autobahnabfahrten in Frage: Lauenau, Rehren und Bad Eilsen. In Rohdental Richtung Hessisch Oldendorf (hier war der MOX-Transport am 23./24. Sept. durchgefahren) und in Steinbergen/B 83 bereiten Anwohner Proteste vor.
Um das E.ON-AKW Grohnde ist mit den massivsten Protesten zu rechnen.
„Wir unterstützen die Regionalkonferenz Grohnde Abschalten. Mit unseren Traktoren werden wir Landwirte aus der Region um Gorleben uns an den Protesten beteiligen. Uns ist völlig klar, das letztendlich dieser strahlende Mist nach Gorleben kommen soll“, sagt Carsten Niemann von der Bäuerlichen Notgemeinschaft Lüchow-Dannenberg.
„Wir fordern E.ON und die niedersächsische Landesregierung eindringlich auf, diesen Transport abzusagen und keine MOX-Brennelemente mehr einzusetzen bzw. zuzulassen. Nehmen Sie sich ein Beispiel an RWE. RWE will zukünftig im AKW Grundremmingen keine plutoniumhaltigen MOX-Brennelemente mehr einsetzen“, appeliert Bernd Ebeling von contrAtom.
- Zweiter Plutonium-Transport zum AKW Grohnde steht bevor
12. November 2012 – Ein zweiter Transport von plutoniumhaltigen Brennelementen zum niedersächsischen Atomkraftwerk Grohnde steht bevor. In diesem Monat soll das Schiff “Atlantic Osprey” die Fracht in Nordenham anlanden, die dann mit LKW zum AKW gebracht wird. Atomkraftgegner sind alarmiert und haben Proteste angekündigt.