Russland: 49 Störfälle im letzten Jahr
Das russische Zivilschutzministerium hat nach eigenen Angaben im vorigen Jahr insgesamt 49 Betriebsstörungen in Atomkraftwerken des Landes, drei Fälle mehr als im Jahr 2011, registriert. Das berichtet die Nachrichtenagentur RIA Novosti.
Die Strahlendosen, die die AKW-Belegschaften im vergangenen Jahr abbekamen, sowie die Auswürfe von Radioaktivität aus den Anlagen hätten geltenden Normen nicht überschritten.
Die Abfalllager an den Atomkraftwerken seien im Durchschnitt zu 65,1 Prozent gefüllt. Konkrete Angaben macht das Ministerium für das AKW „Leningradskaja“ bei Sankt Petersburg (90,5 Prozent) und das AKW „Smolenskaja“ bei Smolensk (84,7 Prozent).
In Russland befinden sich aktuell 31 Reaktorblöcke an zehn Standorten am Netz. Allein in Deutschland hatte es in den neun noch betriebenen Anlagen 2012 mindestens 43 Störfälle gegeben. Eine Gegenüberstellung allein der Anzahl an Anlagen und eine Betrachtung des Alters – das AKW Nowoworonesch ging bereits 1971 in Betrieb, Deutschlands ältestes AKW ist derzeit Grafenrheinfeld von 1981 – lässt auf einen eindeutig schlechteren Sicherheitsstandart oder Deklaration für Ereignisse in den Anlagen schließen. In der Vergangenheit wurden schwere Störfälle über Jahre verheimlicht, vertuscht oder geleugnet.
- Russland: Laufzeitverlängerung für Tschernobyl-Typen
12. Januar 2013 – Die Betriebzeit des russischen Atomkraftwerks Smolensk-1 ist um zehn Jahre verlängert worden. Bis Ende 2022 darf der Meiler vom Tschernobyl-Typ noch Strom produzieren. Atomkraftgegner halten das für Wahnsinn.
- Atomindustrie: “Gefahr für die Welt” durch russische Atomanlagen jahrelang ignoriert
26. Juni 2012 – Deutsche Atomkonzerne haben seit Jahren Warnungen der russischen Atomindustrie vor steigenden Störfallzahlen ignoriert. Das berichtet die “Süddeutsche Zeitung”. Putins Generalsekretär hatte 2004 auf einem Geheimtreffen vor einer “Gefahr für die Welt” durch russische Atomanlagen gewarnt. Die Information wurde “streng vertraulich” ignoriert. Atomkraftgegner sehen einen weiteren Beweis dafür, dass unbequeme Nachrichten von der Atomindustrie bewusst verschwiegen werden und fordern die Bundesregierung auzf, die Zuverlässigkeit der Konzerne zu prüfen.
- Katastrophale Zustände in russischen AKW
22. Juni 2011 – Ein neuer bisher nicht veröffentlichter Bericht der russischen Atombehörde offenbart wichtige Sicherheitslücken in den Atomkraftwerken Russlands. Konkret geht es um Schutz gegen Naturkatastrophen wie Erdbeben, gegen die die zehn Atomstandorte nur sehr schlecht gesichert sind. Russlands Premier Wladimir Putin hingegen bekräftigt nocheinmal, dass Atomenergie für Russland unverzichtbar ist.
Quelle (Auszug): de.ria.ru; 11.04.2013