Abgeschaltet: Probleme in vier britischen Reaktoren
Wegen vermuteter Probleme mit den Dampferzeugern sind vier Reaktoren in England vom Netz gegangen. Es handelt sich um die Doppelblock-Anlagen in Heysham und Hartlepool, die vom französischen Staatskonzern EdF betrieben werden.
Die baugleichen Meiler seien „vorsichtshalber“ vom Netz genommen worden, nachdem bei Wartungsarbeiten im AKW Heysham 1 ein Defekt gefunden wurde. Das Kraftwerk war am 11. Juni zur jährlichen Revision mit Brennelementewechsel vom Netz gegangen. Es handelt sich um „Advanced gas-cooled Reactor“ (AGR), diese Bauart gibt es in Deutschland nicht.
Als Vorsichtsmaßnahme seien dann auch der zweite Heysham-Reaktor sowie die beiden baugleichen Reaktoren in Hartlepool an der Ostküste heruntergefahren worden, berichtet EdF am Montag. Es müsse mit einer achtwöchigen Pause gerechnet werden, schreibt der FOCUS.
An beiden Standorten war der Neubau von Reaktoren geplant. In Heysham befinden sich insgesamt vier Meiler in Betrieb, in Hartlepool zwei AGR-Reaktoren. Eigentümer ist seit 2009 der französische Konzern EdF, davor betrieb British Energy die Anlagen.
- England: Milliardensubvention für AKW sind EU-rechtswidrig
6. Februar 2014 – Medien sprechen von einem “gewaltigen Dämpfer” für die britischen AKW-Baupläne am Standort Hinkley Point: die geplante Milliardensubvention durch Preisgaratien für Atomstrom sind mit dem EU-Recht nicht vereinbar.
- Neue britische Atomreaktoren sind energiepolitischer Irrsinn
24. Oktober 2013 – Die britische Regierung will in Hinkley Point in der Grafschaft Somerset zwei neue Atomreaktoren errichten und diese spätestens im Jahr 2023 in Betrieb nehmen. Die beiden Druckwasserreaktoren mit einer Kapazität von je 1,6 Gigawatt sollen nach den ersten Planungen 19 Milliarden Euro kosten. Für alle Mehrkosten wird der britische Staat haften. Die NaturFreunde Deutschlands kündigen Widerstand gegen den Bau der AKW in England an.
- England und USA: Das Ende weiterer Atomträume
30. Juli 2013 – Die britische RWE-Tochtergesellschaft RWE npower plc hat zwei grundstücke nahe des britischen Atomstandorts Sellafield verkauft, wo 2009 noch der Neubau von Atomkraftwerken geplant war. Der französische Staatskonzern EdF steigt aus amerikanischen Atom-Beteiligungen aus.
- Nächster Rückschlag für Atomkraft in Großbritannien
8. Februar 2013 – In Großbritannien müssen die Atompläne zwei herbe Rückschläge hinnehmen: ein wichtiger Investor für den Neubau von Meilern zieht sich zurück und das geplante Endlagerprojekt in West Cumbria wurde zurückgezogen.
- Der Preis der Atomkraft: Auch in England explodieren die Folgekosten
5. Februar 2013 – Am englischen Standort Sellafield befinden sich zahlreiche Atomanlagen, u.a. eine Wiederaufarbeitungsanlage und zahlreiche Atomreaktoren und Brennelementefabriken. Teilweise sind sie nicht mehr in Betrieb. Ein Atomunfall in den Fünfziger Jahren lässt das Urteil zu: Die angeblich billige Atomenergie entpuppt sich in Wirklichkeit als der teuerste Strom überhaupt.
- AKW-Boom in England?
5. Juli 2011 – England hält auch nach Fukushima am Bau von neuen Atomkraftwerken fest. Die britische “nationale Nuklear-Planungsrichtlinie” nannte acht potenzielle Standorte im ganzen Land, die für den Bau neuer Atomkraftwerke bis 2025 geeignet sind. Das Land müsse laut Minister of State for Energy bis 2020 ein Viertel der Stromerzeugungskapazitäten mit “sicherer, kohlenstoffarmer, bezahlbarer Energie” ersetzen – und plant deshalb den Bau von neuen Atomreaktoren. RWE und E.ON als mögliche Investoren sind bereits abgesprungen.
Quelle (Auszug): focus.de, 12.8.2014