Klimaschützer nicht mehr unter sich
Der Windenergiekonzern Enercon stoppt durch eine einstweilige Verfügung eine Werbekampagne des Deutschen Atomforums: Der Lobbyverbund der Atomindustrie hatte mit dem Slogan „Klimaschützer unter sich“ mit Windrädern und Atomkraftwerken für Klimaschutz geworben. Damit ist jetzt Schluss, denn AKWs schützen das Klima nicht.
In der seit einigen Wochen im Auftrag des Atomforums laufenden Kampagne „Klimaschützer unter sich“ werden Fotos von Windparks in der Nähe von Atomkraftwerken gezeigt. Der Anzeigentext stellt erneuerbare Energien und Kernenergie als ´ideale Partner einer klimafreundlichen Stromversorgung´ dar.
In einer der vier Anzeigenmotive werden auch Windenergieanlagen von Enercon in einer Fotomontage zusammen mit dem Atomkraftwerk Unterweser gezeigt. Dagegen gingen die Auricher jetzt juristisch vor und erwirkten eine einstweilige Verfügung, die die weitere Verbreitung dieser Anzeige ab sofort untersagt. Das Atomforum „nutze den guten Ruf der Marke in unlauterer Weise aus“, so das Gericht.
„Wir sehen Wind- und Kernkraftwerke keineswegs als miteinander harmonierende, klimafreundliche Stromerzeuger an“, sagte Enercon-Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig. Stattdessen werde durch die Verlängerung der Laufzeiten von Kernkraftwerken die Energiewende eher verzögert.
- Atomkraftgegner fordern die Erneuerbare Energien-Branche auf, weiter gegen die irreführende Werbung des Atomforums vorzugehen. Auch Photovoltaikanlagen werden in den Anzeigen als „ideale Ergänzung zum AKW Biblis“ gezeigt.
- Diverse Studien haben bewiesen, dass Erneuerbare Energien und Atomkraft nicht harmonieren – sondern sich im Gegenteil behindern! Laufzeitverlängerung bedeutet Wachstumsbremse für WInd, Sonne und Biomasse. Deutschland verpasst damit den Anschluss an die Zukunft.
- Das Atomforum betreibt gezielte Irreführung, wenn sie schreiben, dass der Ausstoss von CO2 aus einem Atomkraftwerke „Null“ betragen würde. Berechnungen haben gezeigt, dass die CO-Bilanz eines AKWs bei Einbeziehung aller Produktionsschritte für Brennstäbe, Uranabbau und Entsorgung nicht mal mit einem Gaskraftwerk mithalten kann.
Anzeigen des Atomforums:
Quelle (Auszug): nwzonline.de, atomforum.de, 11.12.2010