1.000 fordern in Grohnde: Stopp MOX-Transporte!
Etwa 1.000 Atomkraftgegner haben heute gegen den geplanten MOX-Brennstoff-Transport aus dem britischen Sellafield zum Atomkraftwerk Grohnde demonstriert. Vor dem AKW Grohnde kam es zu einer symbolischen Sitzblocke. An Aktion beteiligten sich auch ca. 50 Landwirte aus der Region mit ihren Traktoren.
Für das erste Quartal 2011 hat der Atomkonzern E-On ein Transport von 16 plutoniumhaltige Mischoxid-Brennelementen von beim Bundesamt für Strahlenschutz. beantragt. Die Atomkraftgegner fordern vom Bund und den Bundesländern Niedersachsen, Hamburg und Bremen den Stopp der Transportplanungen.
Die Atomkraftgegner begründeten die Forderungen mit der Gefahr eines Unfall während des Transports, dem erhöhten Risiko beim Einsatz dieser Brennelemente im Reaktor und mit der doppelt so hohen Strahlung bei der ohnehin ungeklärten Entsorgung von Brennelementen.
Bei einem Unfall des Atomtransports mit längerem Brand oder starkem Aufprall können Plutonium-Partikel frei werden. Schon ein Millionstel Gramm Plutonium kann eingeatmet Krebs erzeugen. Das Inventar des Reaktors wird durch den MOX-Einsatz höher, so dass die Auswirkungen von katastrophalen Unfällen noch vergrößert werden. Der Transport enthält auch 400 kg Plutonium.
Stefan Scheloske vom Atomplenum Hannover forderte die sofortige Stilllegung von Grohnde und allen anderen Atomanlagen. Mit der Laufzeitverlängerung werde die Sicherheit der Menschen an die Energiekonzerne verkauft. Mit Demokratie habe das nichts mehr zu tun. Der MOX-Transport – wenn er denn käme – würde blockiert, weil überflüssig und gefährlich sei, aber auch, weil er ein Symbol die verfehlte Atompolitik insgesamt sei.
Angelika Claußen vom Antiatombündnis „Bielefeld-steigt-aus“ wies in ihrer Rede vor dem Atomkraftwerk auf das Bürgerbegehren in Bielefeld hin, das fordert, dass die Stadtwerke Bielefeld ihre Anteile am AKW Grohnde verkaufen und stattdessen in 100% erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Kopplung investieren.
Eberhard (Camillo) Greuel, Mitglied im Kulturzentrum Alte Polizei, Stadthagen, erklärte für das Anti-Atom-Bündnis Schaumburg: „Weil wir im Gefahrenbereich des AKW Grohnde liegen, haben sich viele Menschen aus Schaumburg auf den Weg zu diesen Protesten gemacht. Wir sind für den Ausstieg aus dem Harakiri-Programm der Atomindustrie, für alle konkreten Planungen, die unseren blauen Planeten erhalten – und gegen alle lebensverlängernde Maßnahmen für diese maroden Atom-Meiler, gegen die atomare Steinzeit in Deutschland. Die Energiewende ist machbar, und zwar sofort!“.
Die Demonstration wird unterstützt von: Anti-Atom-Plenum Weserbergland, Anti-Atom-Plenum Hildesheim, Anti-Atom-Plenum Göttingen, Anti-Atom-Bündnis Schaumburg, Aktionsbündnis „Bielefeld steigt aus!“, Anti-Atom-Mit-Mach-Initiative Detmold, Anti-Atom-Plenum Braunschweig, Atomplenum Hannover, BUND Hameln-Pyrmont, Sofortiger Atomausstieg (SOFA) Münster
Quelle Text & Bilder: Presseerklärung Anti-Atom-Plenum Weserbergland, 15.01.2011