Castor durch Berlin? Fliegerbomben aus dem 2. Weltkrieg könnten durch Erschütterungen explodieren
CASTOR-Transport am 16. Feb. 2011 gefährdet Stadt Oranienburg: Fliegerbomben aus 2. Weltkrieg könnten durch Erschütterungen explodieren – contrAtom fordert: kein CASTOR durch Oranienburg
Am 16. Februar fährt ein CASTOR-Transport durch das Land Brandenburg. Das Bundesamt für Strahlenschutz, das Eisenbahnbundesamt und das Potsdamer Innenministerium haben einer Streckenführung durch die Stadt Oranienburg zugestimmt, obwohl bekannt ist, dass Fliegerbomben mit Langzeitzündern im Bahnhofsbereich liegen und daher einige Straßen wegen möglicher Erschütterungen im Bahnhofsbereich für Schwerlastverkehr gesperrt sind. Bereits im Dezember beim letzten CASTOR-Transport hatte der Oberbürgermeister der Stadt Oranienburg gefordert auf einen Transport durch die brandenburgische Stadt zu verzichten und dieses schriftlich dem Eisenbahnbundesamt sowie dem brandenburgischen Innenministerium mitgeteilt. Eine Antwort hat er bis heute nicht erhalten, so Bürgermeister Hans-Joachim Laesicke.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der nukleare Schwerlast-Transport durch Berlin und Oranienburg fahre, sei erheblich gestiegen. Zwar führt die Vorzugsroute für den CASTOR-Transport über Magdeburg, Wittenberge und Schwerin nach Greifswald, aber gerade zwischen Magdeburg und Schwerin ist nächste Woche mit massiven Protesten durch Atomkraftgegner zu rechnen. Unter anderen werden sich Landwirte mit ihren Traktoren aus dem Wendland im Raum Wittenberge an den Protesten beteiligen, diverse weitere Aktionen wie Mahnwachen und Schienenspaziergängen direkt an den CASTOR-Gleisen sind bereits angekündigt.
Unabhängig davon dass der Atommüll-Transport überflüssig ist, da niemand weis wo hochradioaktiver Müll letzt endlich gelagert werden soll, ein Endlager existiert nicht, fordert contrAtom, das unabhängige Informationsnetzwerk gegen Atomenergie, den Transport keinesfalls durch Oranienburg fahren zu lassen. Ein CASTOR-Behälter HAW 20/28 CG wiegt ca. 112 Tonnen, dazu das Gewicht des Eisenbahnwaggons. Es wird die Erschütterungen geben und dadurch könnten die Bomben aus dem zweiten Weltkrieg explodieren. „Die Behörden spielen hier unnötigerweise mit einem hohen Gefahrenpotential, was völlig unverständlich ist“, so Bauingenieur Bernd Ebeling von contrAtom.
Weitere Informationen:
- www.lubmin-nix-da.de
www.castor-ticker.de (Wo fährt/steht der Castor?)