SOFORT ABSCHALTEN!
Es geht nicht um Erdbeben oder Tsunamis, es geht um „Restrisiko“. Jahrelang durfte „Restrisiko“ als Argument gegen Atomanlagen nicht herhalten, weil die Wahrscheinlichkeit – ein statistisch errechneter Wert – zu klein sei, um darauf Rücksicht zu nehmen. Wirtschaftlichkeit vor Sicherheitsaspekten war die Parole für den Weiterbetrieb der Reaktoren und beim Bau von Endlagern.
- Nach den Wassereinbrüchen in die Asse-II waren plötzlich Atommüllendager nicht mehr sicher.
- Nach dem 11. September 2001 waren plötzlich Flugzeugabstürze auf AKW möglich.
- Seit dem 13.03.2011 sind plötzlich Erdbeben real.
Der Gefahr eines Super-GAUs war immer ein Argument, mit dem wir die sofortige Stilllegung der Reaktoren eingefordert haben. Nie haben wir die Hoffnung gehegt, dass diese größt-mögliche Gefahr real werden muss. Nun ist es passiert – und wir hoffen auf einen größt-möglichen Lerneffekt für alle, die der Atomkraft noch irgendetwas positives abgewinnen können.
Abschaltung aller Atomanlagen!
Die Wörter „Risiko“ und „Sicherheit“ müssen für den Betrieb von Atomkraftwerken völlig neu definiert werden. Resultat kann bei dieser Diskussion nur sein, dass der Weiterbetrieb von Reaktoren ein zu hohes Risiko für die Bevölkerung darstellt.
Neckarwestheim-1, Philippsburg-1 und Isar-1 sind nun vom Netz. Biblis-A und Untrweser werden folgen, Biblis-B, Krümmel und Brunsbüttel sind bereits abgeschaltet. Die ältesten und gefährlichsten Meiler sind nun erstmal vom Netz – wie wir es jahrelang eingefordert haben. Wir fordern, die Reaktoren nie wieder hochzufahren. Und danach nehmen wir uns den Rest vor.
Neustart in Gorleben & Schacht Konrad!
Auch für Gorleben und Schacht Konrad muss „Risiko“ neu definiert werden. Es braucht eine völlige Neubewertung der Technologie Atomkraft inklusive Endlagerrisiken.
Atomtransporte stoppen!
Die Sicherheit von Castorbehältern fusst auf einem „Restrisiko“, welches einen Unfall mit mehr als 800 Grad und länger als 30 Minuten faktisch ausschließt. Eine Neudefinition von Risiko bedeutet auch, die Sicherheitsanforderungen für Atomtransporte vollständig zu überarbeiten. Solange darf kein Castor rollen!
Was soll eine Technik, die nur für kurze Zeiträume existieren kann und uns so großen Gefahren aussetzt?
Wir fordern die sofortige Stilllegung der Atomanlagen – weltweit!
Unsere Gedanken sind bei den Opfern der Katastrophe in Japan. Unser Mitgefühl gilt derer, die schutz- und hilflos der Reaktorkatastrophe ausgesetzt sind. Wir appellieren an die Verantwortlichen Stellen auf der ganzen Welt: Schaltet die Reaktoren ab!
Die nächsten Aktionen:
- 21.03. – Montagsmahnwachen in ganz Deutschland
- 26. März – drei bis fünf Großstädten in allen Teilen der Republik, darunter Berlin, Hamburg, Stuttgart, Köln und wohl auch Gorleben Großdemonstrationen geben.
- Für den 9. April ist ein dezentraler Aktionstag geplant
- Am Ostermontag, dem 25. April und 25 Jahren nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl werden hundertausende auf die Straße gehen, um den Atomausstieg zu fordern. Neckarwestheim und Grohnde werden umzingelt. Fukushima ist überall!