Schweiz prüft den Atomausstieg

Von wegen isoliertes Deutschland: die Schweiz prüft nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima den Ausstieg aus der Atomenergie. Vor dem GAU wollte das Land noch mindestens zwei Reaktoren bauen.
„Wir prüfen verschiedene Szenarien, darunter auch Ausgangsszenarien“, sagte die Schweizer Bundespräsidentin Calmy-Rey am Montag. „Die Sicherheit der Kernkraftwerke hat höchste Priorität für die Schweiz“, betonte die Westschweizer Sozialdemokratin.

Sie berichtete, dass nach der AKW-Katastrophe in Japan alle Bewilligungsverfahren für geplante Atomkraftwerke „sistiert“ worden seien. Außerdem seien umgehend Sicherheitsüberprüfungen für die bestehenden Meiler angeordnet worden.

„Die Schweiz ist ein Land, das schon aus Rücksicht auf die eigene Bevölkerung in Bezug auf die Sicherheit alles tun wird, um ein Maximum an Sicherheit zu erreichen“, sagte Bundespräsident Fischer. Der Atomausstieg sei „langfristiges Ziel“.

Mindestens ein Neubaureaktor sollte das alte AKW Mühleberg ersetzen. Zudem gab es konkrete Pläne für den Bau eines Meiler in Beznau. Wenige Tage nach dem schweren Unglück in Japan wurden diese Vorhaben auf Eis gelegt.

Quelle: www.salzburg.com, 11.04.2011