Hungerstreik zur Abschaltung des Akw Fessenheim
„Wir fordern die Schliessung von Fessenheim, dem ältesten aller Atomkraftwerke“, sagte Jean-Pierre Frick als Vertreter der Gruppe auf einer Pressekonferenz in Colmar. Mit einen Hungerstreik soll die Abschaltung des Atomkraftwerkes Fessenheim am Oberrhein durchgesetzt werden.
Fessenheim, das nur anderthalb Kilometer von der deutschen Grenze entfernt ist, wurde 1977 gebaut und liegt in einem Erdbebengebiet. Die Kritik ist nicht neu – nach der Katastrophe von Fukushima aber von aktueller Brisanz.
Der „Trinationalen Atom-Schutzverband“ (TRAS) hat deswegen vor wenigen Wochen erneut Klage eingereicht:
- das AKW Fessenheim wird ohne ausreichende Berücksichtigung der an diesem Standort vorhandenen Erdbebengefährdung betrieben,
- es besteht bei einem Bruch des Rheinseitenkanals Überflutungsrisiko,
- die Häufung von Zwischenfällen im Normalbetrieb weist auf eine mangelnde Sicherheitskultur hin.
Die zwei Meiler in Fessenheim sind die ältesten noch in Betrieb befindlichen in Frankreich. TRAS ist davon überzeugt, dass die Erdbebensicherheit der Anlage nicht genügt. Zudem sei der Umgang mit den Gefahren als Verstoß gegen den Anspruch der Bevölkerung auf Schutz ihres Lebens und ihrer Gesundheit zu werten.
Der Chef des Stromkonzerns EDF, Henri Proglio, versicherte in einem Interview mit der Zeitung „Le Figaro“, dass Fessenheim und die anderen französischen Akw in einem „hervorragenden Zustand“ seien. Die Anlage in Fessenheim sei ständig modernisiert worden.
Mit dem Hungerstreik gehen die Aktivisten in eine neue Eskalationsebene. Wir wünschen ganz viel Kraft und Ausdauer. Im gemeinsamen Kampf für die Stilllegung aller Atomanlagen – weltweit!