Ostseefisch ist verstrahlt
Fische aus der Ostsee sind deutlich stärker radioaktiv belastet als aus der Nordsee. Der Unterschied liegt etwa beim Faktor zehn. Das geht aus einer Studie des staatlichen Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTi) hervor. Wegen der vielen Atomanlagen an den Ufern, Fallout von Tschernobyl und dem geringen Austausch von Wasser ist die Ostsee das am stärksten kontaminierte Meer der Welt.
Innerhalb der Ostsee sei die Belastung im Bereich der Kieler und Mecklenburger Bucht geringer als weiter östlich im Bornholmer Becken oder der Danziger Bucht. Grundsätzlich bestehe aber nach Angaben des Instituts keine Gesundheitsgefahr.
Nach Auskunft der Forscher sei die Radioaktivität allerdings nicht auf die vielen Atomkraftwerke an den Ufern sondern vor allem auf das Fallout von Tschernobyl zurückzuführen. Damals war der Ostseeraum besonders stark vom radioaktiven Niederschlag betroffen, schreiben die Autoren Ulrich Rieth und Günter Kanisch im Forschungsreport (1/2011 S. 31-34) der vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz herausgegeben wird.
Eine Untersuchung mit dem Titel „Modellierung und Bewertung von Radioaktivitätsdosen“ aus dem Jahre 1998 des staatlichen dänischen Labors Risø hält fest, dass 94% aller durch den Menschen aufgenommen Radioaktivität über Fische geschieht.
Die Ostsee ist das am stärksten kontaminierte Meer der Welt. Sie ist stärker mit Radioaktivität belastet als beispielsweise die irische See, in die die Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield (England) täglich ihre Abwässer pumpt. Zu diesem Status tragen vor allem die schwedischen und finnischen Atomanlagen bei.
Quelle (Auszug): news.yahoo.de, 24.04.2011