Atomkraftwerke im Fadenkreuz: Terrorismus – die neue Bedrohung
Atomkraftwerke sind aus unterschiedlichen Gründen ein potentielles Ziel von terroristisch motivierten Anschlägen: Sie verbergen ein ungeheures Gefahrenpotential, das einmal freigesetzt eine Bedrohung für große Bevölkerungsteile darstellt. Außerdem ist nachgewiesen, dass ausreichende, zeitgemäße Schutzeinrichtungen nicht vorhanden – und auch nicht vorgesehen sind.
Szenario „Atombombenmissbrauch“
Fiele eine 1000-Kilotonnen-Bombe auf einen 1000-Megawatt-Standardreaktor wäre ein Gebiet so groß wie das ehemalige Westdeutschland für immer radioaktiv verseucht.
Szenario „Schmutzige Bombe“
„Schmutzige Bombe“ nennt sich ein Szenrio, welches keine direkt Bombenexplosion beinhaltet sondern eine großflächige Verteilung von hochradioaktiven Stoffen auf eine große Fläche. Z.B. könnten mehrere Kilogramm des hochgiftigen Plutoniums gleichmäßig über ganz Europa verteilt werden – und mit einiger Sicherheit wäre die Bevölkerung ausgerottet.
Szenario „absichtliche Kernschmelze“
Eine absichtlich herbeigeführte Kernschmelze in einem der zahlreich um den Erdball verstreuten Atomkraftwerken würde den Anschlag auf das World Trade Center wie eine Bagatelle aussehen lassen. Es wäre neben dem gezielten Absturz eines Passagierflugzeuges auf den Reaktor auch möglich, dass eine als Arbeiter eingeschleuste Person absichtlich eine Kernschmelze herbeiführt, indem sie den Kontrollraum in ihre Gewalt bringt. Auch die Wasserversorgung oder die äußere Stromversorgung könnte unterbrochen werden. Beides würde innerhalb von Stunden zu einer Kernschmelze führen.
Die Abklingbecken für die ausgebrannten Brennelemente neben dem Reaktor enthalten etwa 20- bis 30-mal mehr Langzeitstrahlung als der Reaktorkern. Ein 1000-Megawatt-Atomreaktor enthält ebenso viel Langzeitstrahlung, wie bei der Explosion von 1000 Bomben von der Größe der Hiroshima-Bombe freigesetzt würde.
Szenario „gezielter Flugzeugabsturz“
Es ist eine Tatsache, dass Atomkraftwerke überall in der Welt nur bedingt gegen gezielte oder unfallbedingte Flugzeugabstürze gesichert sind. Dies gilt auch für Atomkraftwerke in Deutschland.
Die Folgen für die Zivilbevölkerung
Zu rechnen ist in der Nähe einer Millionenstadt mit 3300 Sofort-Toten, 10.000 bis 100.000 in den folgenden zwei bis sechs Wochen. 240.000 Menschen würden an einer mit zahlreichen Begleitsymptomen behafteten Schilddrüsenunterfunktion leiden, 350.000 Männer wären zeugungsunfähig aufgrund genetisch veränderter Spermien, bei etwa 400.000 Frauen bliebe für einen längeren Zeitraum oder für immer die Monatsregel aus, bis zu 100.000 Kinder kämen schwachsinnig und geistig zurückgeblieben zur Welt. Fünf bis 60 Jahre später würden 270 000 Menschen an Krebs der verschiedensten Organe erkranken, Schätzungen gehen von 28 000 Fällen von Schilddrüsenkrebs aus.
- Somit sind Atomkraftwerke ein nicht hinzunehmendes Gefahrenpotential!