Wie teuer wird der Atomausstieg?
Ist der Atomausstieg überhaupt finanzierbar? – so fragen jetzt viele Bedenkenträger und natürlich die unverbesserlichen Atomfreunde. Fest steht: Keine Energiequelle ist so teuer wie die Atomenergie. Das Frauenhofer-Institut in Karlsruhe hat für eine meiner Fernsehsendungen schon vor 15 Jahren errechnet, dass die Kilowattstunde aus einem Kernkraftwerk realistisch zwei Euro kosten müsste. Aber AKW sind weder realistisch versichert noch stehen die Folgekosten auf der Stromrechnung.
An das Märchen vom billigen Atomstrom glauben immer weniger Menschen, wenn sie erfahren, dass wir als Steuerzahler in den letzten 30 Jahren in Deutschland knapp 200 Milliarden Steuergelder in die Nuklearenergie investieren mussten. Seit 1990 haben die Erneuerbaren Energien die Steuerzahler nur mit 36 Milliarden Euro belastet.Noch entscheidender sind jedoch die künftigen finanziellen Vorteile der Erneuerbaren Energien. Diese Investitionen von heute sind eingesparte Kosten von morgen. Ich habe Michail Gorbatschow mal gefragt, was die Reaktor-Katastrophe in Tschernobyl die russische Volkswirtschaft gekostet hat. Seine Antwort: „500 Milliarden US-Dollar“ Billiger Atomstrom?
Was aber kostet die Verbraucher der Atomausstieg bis etwa zum Jahr 2020? Nach jüngsten Berechnungen der Industrie werden die Verbraucher dann pro Kilowattstunde Strom ein bis eineinhalb Cent mehr bezahlen müssen. Das wären im Monat pro Haushalt vier bis fünf Euro mehr als bisher.
Greenpeace hat schon 2006 errechnet, dass durch die Katastrophe in Tschernobyl 93.000 Menschen gestorben sind. Die Zahl der Todesopfer, die Fukushima langfristig fordern wird, mag man sich gar nicht vorstellen.
In Fukushima stehen wir vor einem zweiten Tschernobyl
Wie viele Tschernobyls wollen wir uns noch leisten bis die ganze Welt endlich begriffen hat, dass Atomenergie ein Verbrechen an der Schöpfung und an der Menschheit ist? Und die teuerste Energiequelle dazu?
Umweltminister Röttgen sagt im jüngsten „Spiegel“, es sei bezeichnend, dass keine Versicherung der Welt bereit sei, ein Atomkraftwerk realistisch zu versichern. Je länger wir an der Atomkraft festhalten, desto teurer wird die Rechnung für die uns Nachfolgenden.
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7. Mai 2011 – Im Entwurf des CDU-Energiekonzepts stellt die Partei fest, dass ein sofortiges Atom-Aus die “soziale Sicherheit” Deutschlands gefährden würde. Die “soziale Sicherheit” nach einem schweren Atomunfall lässt sie hingegen offen. Diesen Beitrag weiterlesen »
- Scheindebatte um die Kosten
18. April 2011 – Plötzlich geht es nur noch um Geld: Nicht mehr die Sicherheit der Bevölkerung steht im Vordergrund in der Debatte um die Zukunft der Atomenergie in Deutschland, sondern die Finanzierung der Alternativen. Damit versucht die verzweifelte Atomlobby von der Tatsache abzulenken: Atomkraft ist am teuersten – sie kostet das Leben. Diesen Beitrag weiterlesen »
Quelle: Franz Alt / www.readers-edition.de; 08.05.2011