10.000 Ballons zeigen, wohin es eine radioaktive Wolke bei einem Super-GAU wehen würde
Hunderte Atomkraftgegner haben am AKW Gundremmingen aus über 10.000 schwarz-gelben Ballons ein riesiges Radioaktivitätszeichen gebildet und die Ballons um 5 vor 12 als „radioaktive Wolke“ gestartet. Die Ballons zeigen, wohin eine radioaktive Wolke wehen würde, wenn es in Gundremmingen zu einem Atomunfall oder einem Terroranschlag auf den Reaktor käme. Die Aktion wurde von dem Kampagnennetzwerk Campact in Zusammenarbeit mit der lokalen Bürgerinitiative „FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager“ organisiert.
„Mit unserer Wolke aus 10.000 Ballons zeigen wir: Die Atomreaktoren in Gundremmingen sind tödliche Nachbarn und ähneln als Siedewasserreaktoren den Meilern von Fukushima. Ein GAU wie in Japan kann sich in Gundremmingen jeden Tag ereignen. Die beiden Risikoreaktoren müssen sofort abgeschaltet werden“, fordert Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz. „Hinter jedem Ballon steht ein Mensch, der von der Bundesregierung jetzt den konsequenten und unumkehrbaren Ausstieg aus der Atomkraft verlangt.“ An den Ballons sind Postkarten befestigt, auf denen die Finder gebeten werden, die Fundorte mitzuteilen. Diese werden dann in eine interaktive Landkarte im Internet eingetragen.
Bautz kritisierte Überlegungen in der schwarz-gelben Regierungskoalition, den Atomausstieg wieder umkehrbar zu machen. „Eine Untoten-Klausel wollen wir nicht. Wer den Atomausstieg vom Ausbautempo der Erneuerbaren Energien abhängig macht, der lädt die Atomkonzerne ein, die Energiewende zu sabotieren. Damit würde der Ausstieg in die Hände der Konzerne gelegt – und der Bock zum Gärtner gemacht.“
Raimund Kamm (FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik. e.V.) erläutert die aktuelle Situation des AKW Gundremmingen: “Nur noch zwei Siedewasserreaktoren laufen in Deutschland: Die Blöcke B und C in Gundremmingen.” Ein Hauptkreislauf, das brisante Abklingbecken, WAU- und MOX-Brennelemente und das Zwischenlager sind die immensen Risiken des AKW Gundremmingen. “Deswegen fordern wir: Abschalten und Umschalten.” Kamm weist auf die Potentiale regenerativer Energien und auf Leerlaufverluste durch Standby hin.
- Am 21. Mai ist eine vergleichbare Aktion am AKW Unterweser geplant!
- Infos: www.campact.de
Quelle: PE campact, blog.campact.de, 14.05.2011