Ausstieg bis 2017 möglich – BMU unterschlägt Studie
Es sind Zahlen, die der Union zur Zeit nicht passen: laut einer Studie des Bundesumweltministeriums ist ein vollständiger Atomausstieg bis zum Jahre 2017 möglich. CDU, CSU und FDP streben aber einen Zeitpunkt nach 2020 an – und die Studie wurde unterschlagen.
Es handelt sich um eine Untersuchung des Umweltbundesamt (UBA), nach welcher der vollständige Atomausstieg bis 2017 fast ohne Probleme möglich ist. Das Bundesumweltministerium hält einem Medienbericht zufolge die Untersuchung zurück: Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) habe sich laut „Berliner Zeitung“ persönlich dafür eingesetzt, das Papier mit dem Titel: „Hintergrundpapier zur Umstrukturierung der Stromversorgung in Deutschland“ nicht an die Öffentlichkeit zu bringen.
Um den Komplettausstieg bis 2017 zu schaffen, werde es eventuell nötig sein, neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien noch einige zusätzliche Gaskraftwerke zu bauen. Mit stark steigenden Strompreisen rechnet UBA-Präsident Jochen Flachsbarth nicht.
Flasbarth wies die Kritik zurück, ein Atomausstieg gefährde den Klimaschutz. „Das Argument kommt immer, ist aber falsch“, sagte er. Der Kohlendioxidausstoß steige insgesamt nicht, da durch den EU-Emissionshandel eine feste Obergrenze vorgegeben ist.
Leicht steigen würden allerdings die Preise der CO2-Zertifikate, die die Energieversorger für den Betrieb ihrer Kohle- und Gaskraftwerke kaufen müssen. „Aber das ist kein Fehler, denn so steigt auch der Anreiz für die Unternehmen, schneller zu energiesparenden Technologien zu wechseln“, argumentierte Flasbarth.
- Umweltbundesamt: Atomausstieg in Deutschland bis 2017 ist machbar
11. April 2011 – Ein schneller Atomausstieg sei möglich, sagt der Chef des Umweltbundesamts. Mit stark steigenden Preisen rechnet er nicht. Andere schon. Der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth, hält einen schnellen Ausstieg aus der Atomkraft für möglich. „Wir können es bis 2017 schaffen“, sagte Flasbarth der „Frankfurter Rundschau“.
- Atomausstieg bis 2015, Kohleausstieg bis 2040: Greenpeace legt Plan für Energiewende vor
12. April 2011 – Der Atomausstieg kann nach Berechnungen von Greenpeace geordnet bis 2015 und ein Ausstieg aus klimaschädlicher Kohle bis 2040 umgesetzt werden. Das geht aus einem Fahrplan für die Energiewende hervor, den die unabhängige Umweltschutzorganisation heute kurz vor dem Energiegipfel von Bundesregierung und Bundesländern in Berlin präsentiert. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, den schnellen Atomausstieg, konsequenten Klimaschutz und eine vollständigen Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien bis 2050 in ihrem Energiekonzept zu verankern. weiterlesen »
- Studie: Auch ohne Atomkraft keine Stromlücke
28. April 2011 – Auch mit einem schnellen Atomausstieg ist weder die Versorgungssicherheit in Gefahr, noch muss mit erheblich höheren Kosten gerechnet werden. Das zeigt ein von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in Auftrag gegebenes Gutachten der Universität Flensburg. Machbar sei damit ein Atomausstieg bis 2017 oder sogar bis 2015. weiterlesen »