Brokdorf-Blockade abgeräumt
Keine Gnade zugunsten von AKW-Laufzeiten: Die Polizei hat die Blockade von Atomkraftgegnern auf der Zufahrtstraße zum AKW Brokdorf geräumt. Stellte sich die Gewerkschaft der Polizei vor wenigen Wochen noch hinter unsere Forderungen, machten die Beamten sich jetzt wieder zum Handlanger des reibungslosen AKW-Betriebs.
250 Menschen setzten sich am Vormittag vor das Haupttor des AKW Brokdorf, das Mitte der Woche für die jährliche Revision vom Netz gegangen war. Ziel der Aktion: Schichtblockade! Die Arbeiter sollten daran gehindert werden, das Gelände des Kraftwerkes zu betreten und verlassen. Auch ein Dreibein war aufgestellt worden, um die Durchfahrt zu behindern.
Der Grund: Brokdorf ist das Sinnbild für den Weiterbetrieb der „neueren“ und auch „sicherer“ gepriesenen Meiler in Deutschland, die teilweise noch mehr als 10 Jahre weiterbetrieben werden dürfen.
„Wir widersetzen uns mit der Blockade dem Weiterbetrieb von Brokdorf. Wir wollen nicht, dass Brokdorf ein weiteres Jahrzehnt weiter läuft und uns bedroht“, sagte Luise Neumann-Cosel, Pressesprecherin von X-tausendmal quer. „Das AKW Brokdorf liegt nur knapp über Normalnull und ist nicht ausreichend gegen Hochwasser gesichert und hält wie alle anderen AKW keinen gezielten Flugzeugabsturz aus. Trotzdem will die Regierung Brokdorf und acht weitere AKW in Betrieb lassen – nicht mit uns!“
Die Aktivisten wollen – trotz übermächtiger Polizeipräsenz – wiederkommen.
- Polizei erwartet Anti-Atom – Protest-Tsumani
18. Mai 2011 – Macht die Regierung einen Rückzieher beim Atomausstieg, dann droht ein “Protest”. Damit drohen nicht etwa Atomkraftgegner – sondern die Gewerkschaft der Polizei. Massenproteste und Auseinandersetzungen mit der Polizei sind bei den Protesten gegen den Castortransport nach Gorleben im kommenden November erwartet.