Atomausstieg? Die Wahrheit – Teil 7: Atomkraft bleibt undemokratisch
Deutschland steigt aus. Bis 2022 sollen in einem Stufenplan alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden, das erste bereits 2015. Schwarz/gelb feiert das eigene Einknicken im Fortbestand der Atomenergie als Erfolg, rot/grün stimmt mit dem Argument “alternativlos” zu. Doch auch mit dem „Atomausstieg“ bleibt die weitere Nutzung von Atomkraft undemokratisch, denn Mehrheiten sprechen sich – nicht nur in Deutschland – dagegen aus.
In Italien und in der Schweiz haben sich bei Volksabstimmungen klare Mehrheiten gegen Atomenergie ausgesprochen. In Österreich hat das Volk schon vor über 30 Jahren der Atomkraft das Stoppschild gezeigt. In Deutschland sagen bei Umfragen inzwischen über 80% Nein zu AKW. Im Atomland Nummer 1, Frankreich ist lediglich ein AKW in Bau – und über 60% der Bevölkerung für einen Ausstieg. In den USA wurde seit beinahe vier Jahrzehnten kein einziges neues AKW mehr installiert. Die USA und England haben zwar massive Ausbaupläne angekündigt – aber durch Bürgerproteste bleiben die Absichten Makulatur.
Aktuell stimmen sogar 2/3 des von Fukushima erschütterten Japans gegen das Wiederanfahren der nach dem Erdbeben abgeschalteten AKW.
- Neue AKW werden heute fast ausschließlich von diktatorischen Regimes gebaut. Also dort wo der Staat mit riesigen Steuer-Milliarden seine für richtig gehaltene Energiepolitik unterstützen und beeinflussen kann. In Demokratien ist die Atomenergie faktisch am Ende. Auch aus finanziellen Gründen. Es ist kein Zufall, dass keine Versicherung der Welt ein AKW realistisch versichert.
Preiswert war Atomstrom noch nie – er musste immer und überall staatlich hochsubventioniert werden. Nur in Diktaturen kann Atomenergie noch eine Zukunft haben – vielleicht bis zum nächsten Unfall.
- Robert Jungk hat es schon vor 40 Jahren prophezeit: Atomkraft ist totalitär und undemokratisch.
Wo Bürger wirklich mitzubestimmen haben, ist Atomenergie Vergangenheit. Die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien!
- Zwei Drittel der Japaner gegen Hochfahren der AKW
27. Juni 2011 – Mehr als zwei Drittel der Japaner sind einer Umfrage zufolge gegen ein Wiederhochfahren der wegen Wartungsarbeiten derzeit abgeschalteten Atomkraftwerke. Dies geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie der Tageszeitung „Nikkei“ hervor. Derzeit sind 35 der 54 Reaktoren in Japan nicht am Netz, darunter die sechs Reaktoren von Fukushima des Betreibers Tepco.
- Umfrage: Nur acht Prozent der Deutschen halten Atomkraft für beherrschbar
13. Mai 2011 – Die Deutschen halten Atomkraft für unberechenbar. Nur acht Prozent der Bundesbürger sind der Überzeugung, dass aus deutschen Atommeilern niemals Radioaktivität austreten wird. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1.000 Deutschen, die im Auftrag von LichtBlick durchgeführt wurde.
- 80% gegen Laufzeitverlängerung – 53% für schnellen Ausstieg!
29. März 2011 – Die große Mehrheit der Deutschen will, dass schwarz/gelb die Laufzeitverlängerung rückgängig macht. Über die Hälfte fordert einen schnelleren Atomausstieg – und die sofortige Stilllegung der sieben ältesten Reaktoren. Das besagt eine Umfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen.
- 17.05.2011 – Mehrheit der Topmanager hält Atomausstieg für richtig
Eine Mehrheit der deutschen Führungskräfte hält einer Umfrage zufolge inzwischen einen kompletten Ausstieg aus der Atomkraft für richtig.
- 30.04.2011 – Umfrage: Große Mehrheit der Türken gegen Atomkraft
Zwei von drei Türken sind laut einer neuen Umfrage gegen den Einstieg ihres Landes in die Atomkraft. In der Befragung im Auftrag der Umweltschutzorganisation Greenpeace sprachen sich 64 Prozent der Türken gegen den Bau von Reaktoren in ihrem Land aus, wie der türkische Nachrichtensender NTV am Freitag meldete.
- 05.06.2011 – Sechs von zehn Franzosen für schrittweisen Ausstieg aus Atomkraft
Sechs von zehn Franzosen sind für einen schrittweisen Ausstieg ihres Landes aus der Kernenergie. Einer am Sonntag in der Zeitung „Journal du Dimanche“ veröffentlichten Umfrage zufolge sind 62 Prozent der Franzosen für ein Ende der Atomkraft innerhalb der kommenden „25 bis 30 Jahre“.
- 05.04.2011 – Franzosen wollen mehrheitlich weniger Atomkraftwerke
Die als Atomkraftfans bekannten Franzosen sind einer Umfrage zufolge keineswegs vollkommen von der Kernkraft überzeugt: Acht von zehn Franzosen hätten gern, dass der Anteil der Atomkraft in den kommenden zwanzig bis dreißig Jahren zugunsten anderer Energiequellen sinkt, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ifop ergab.
- 03.04.2011 – Mehrheit würde für AKW-Abschaltung auf Wohlstand verzichten
Eine Mehrheit der Deutschen würde für einen schnellen Ausstieg aus der Kernenergie auf Wohlstand verzichten. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid befürworten 60 Prozent der Bundesbürger den Atomausstieg auch dann, wenn sie dadurch persönliche Einbußen hinnehmen müssten, berichtete die Zeitung „Bild am Sonntag“ online.
- Italien steigt aus
13. Juni 2011 – Drei Monate nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima haben die Italiener der Atomenergie endgültig den Rücken gekehrt. In einer Volksabstimmung votierten sie am Sonntag und Montag mit überwältigender Mehrheit gegen den von Regierungschef Silvio Berlusconi angestrebten Wiedereinstieg in die Atomenergie.
- Die Schweiz steigt aus
8. Juni 2011 – Nicht nur Deutschland will der gefährliche Atomkraft den Rücken kehren: Auch die Schweiz will aussteigen. In Italien wird in wenigen Tagen über die Atomenergie abgestimmt. Und auch im “Atomland” Frankreich möchte die Mehrheit ein Ende der AKWs. Überall machen die Menschen deutlich, dass sie Atomkraft nicht länger dulden!
Quelle (Auszug): Franz Alt, 23.06.2011; Reuters, 27.06.2011