Energie-Mix in Deutschland: Atomkraft-Anteil fällt unter zehn Prozent
Dank der Abschaltung von sieben alten Atomkraftwerken ist der Anteil der Atomkraft am Energie-Mix dabei erstmals unter zehn Prozent gefallen. Das geht aus Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGE) hervor.
Die Atomenergie verminderte ihren Beitrag zur Energiebilanz der ersten sechs Monate um 15 Prozent. Nach Inkraftsetzung des Moratoriums Mitte März verringerte sich die Stromerzeugung aus AKWs um 36 Prozent. Der Anteil der Kernenergie am Primärenergieverbrauch sank auf 9,3 Prozent und damit erstmals seit 25 Jahren in den einstelligen Bereich.
Die erneuerbaren Energien legten im ersten Halbjahr insgesamt um 1,6 Prozent zu. Während die Windkraft ihren Beitrag um rund 13 Prozent steigerte, sank der Beitrag des Wassers (ohne Pumpspeicher) um knapp 10 Prozent. Die Fotovoltaik verzeichnete weiterhin kräftige Zuwachsraten im hohen zweistelligen Bereich. Der Anteil aller erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch stieg leicht an und betrug zur Jahresmitte 10,2 Prozent.
Dank der warmen Witterung ist der Gesamtverbrauch an Strom rückläufig, gegenüber dem Vorjahreszeitraum verminderte er sich um rund 3 Prozent.
„Die deutschen Verbraucher machen für die Energiewende alles richtig“, findet Jan Becker von contrAtom. „Sie fordern einen Atomausstieg für mehr Sicherheit ein, verbrauchen weniger Strom und forcieren den Ausbau der Erneuerbaren Energien.“
Unterdessen warnt der Leiter der EnBW Transportnetze, Rolf Neumaier, erneut vor einem Blackout im Winter. Ausgerechnet die alten Atomkraftwerke Philippsburg I und Neckarwestheim I sollen dafür verantwortlich sein, dass ein extremer Kälteeinbruch die Stromversorgung gefährden könnte.
Quelle (Auszug): www.ag-energiebilanzen.de, 02.08.2011