AKW-Bauteile aus Meppen auf Tour
Im Raum Meppen werden am kommenden Wochenende Teile für das in Bau befindliche finnische Atomkraftwerk Olkiluoto transportiert. Zwei Schwertransporte sind angekündigt, die Teile eines Abluftkamins zur Verladung auf ein Binnenschiff bringen. Atomkraftgegner kündigen Proteste an.
Die Spezialtransportfahrzeuge der Firma Wagenborg Nedlift sollen am Sonntag, 16. Oktober, gegen 7.30 Uhr auf dem Gelände der Firma Barlage GmbH in Flechum starten und sollen wegen ihrer Dimensionierung über mehrere Umwege den Hafen an der Uferstraße in Meppen erreichen.
Transportiert werden sollen zwei Teile eines Abluftkamins für das Atomkraftwerk in Olkiluoto in Finnland. Der erste Transport ist 70 Meter lang, 7,55 Meter breit, 8,20 Meter hoch und 239 Tonnen schwer. Der zweite Transport ist 40 Meter lang, 7,50 Meter breit, 8,10 Meter hoch und wiegt 127 Tonnen. Im Meppener Hafen werden die beiden Kaminteile auf Binnenschiffe verladen und nach Delfzijl in den Niederlanden gebracht. Von dort geht es per Seeschiff in Richtung Finnland.
Zur Sicherung der Spezialtransporte wird die Polizeiinspektion Emsland/ Grafschaft Bentheim eine Vielzahl von Streifenwagen einsetzen. Zudem müssen Strom- und Telefonleitungen angehoben, Straßenschilder entfernt, Ampelanlagen gedreht und Bäume beschnitten werden.
Atomkraftgegner kündigen Proteste gegen den Transport an, denn die in Deutschland gefertigten Bauteile sind mit verantwortlich für den zukünftigen Betrieb des Atomkraftwerks. Der als „inhärent sicher“ gepriesene EPR-Reaktor produziert genau wie alle anderen AKW Atommüll, für den es weltweit keine Lösung gibt. Zudem ist auch ein GAU in dem Reaktortyp nicht ausgeschlossen.
- Finnischer EPR verzögert sich weiter
12. Oktober 2011 – Die Fertigstellung des “Europäischen Druckwasserreaktors” (EPR) im finnischen Olkiluoto verzögert sich weiter. Der Meiler wird vom französischen Konzern AREVA in Zusammenarbeit mit Siemens gebaut und sollte die nukleare Rennaiscance in Europa einläuten. Mittlerweile sind die Arbeiten über fünf Jahre im Verzug und die Kosten so extrem angestiegen, dass der Nuklearkonzern finanzielle Probleme bekommt. - AKW-Debakel Europäischer Druckwasserreaktor
21. Juli 2011 – Es war der ersten Reaktorneubau in Europa seit der Tschernobyl-Katastrophe 1986: Der “Europäische Druckwasserreaktor” sollte die Renaissance der Atomkraft einläuten. 2005 wurde mit dem Bau in Finnland begonnen, Ende 2007 in Frankreich mit einem zweiten Reaktor. Seitdem gibt es Pleiten, Pech und Pannen.
Quelle (Auszug): http://www.noz.de; 13.10.2011