Castor-Transport aus den Niederlanden nach Frankreich
Deutschland hat sich von der Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen verabschiedet. Seit Mitte 2005 darf kein Atommüll mehr in Wiederaufarbeitungsanlagen rollen, weil diese die Umwelt verseuchen. Unsere Nachbarländer hingegen briingen immernoch Behälter für Behälter in die Plutoniumfabrik im französischen La Hague.
Laut niederländischen Atomkraftgegnern sollte vorgestern, 11. Oktober, ein Atomtransport mit hochradioaktivem Abfall aus den Niederlanden nach Frankreich abfahren. Absender ist die Atomanlage COVRA (Centrale organisatie voor radioactief afval)in Vlissingen-Oost), die in den Niederlanden verantwortlich für die Lagerung Als Grund für diesen Transport wird angegeben, dass in Frankreich 90-95% des Abfalls wieder zu neuem Brennstoff aufbereitet wird um den Abfall zu begrenzen.
Atomkraftgegner werfen der niederländischen Regierung vor, kein Konzept für die Entsorgung von Atommüll aus dem einzigen noch betriebenen Reaktor in Borssele zu haben: Die Lagerung bei COVRA ist nicht möglich, die Becken für verbrauchte und neue Brennstäbe seien voll weil Frankreich sich 6 Jahre gegen die Annahme der Transporte geweigert hat. Die Niederlande seien nicht in der Lage, ihren Abfall selbst zu bewältigen.
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Die Wiederaufarbeitungsanlage La Hague verseucht nachweislich die Umwelt: große Mengen radioaktive Partikel wurden im Meer und in der Luft gemessen. Menschen die um die Anlage herum leben, erkranken. Das extrahierte Plutonium ist eines der giftigsten Stoffe der Welt und kann für Atombomben genutzt werden. Immer wieder ereignen sich Störfälle in der WAA La Hague. Atomkraftgegner fordern seit Jahren die Schließung der Anlage und den Verzicht auf die Wiederaufarbeitung, denn hochradioaktiver Atommüll kann auch direkt endgelagert werden, was in Deutschland seit 2005 favourisiert wird.
Ende November wird ein Transport mit verglasten Abfall aus La Hague in Gorleben erwartet. Deutschland liefert zwar nicht mehr in die Anlage, muss aber gemäß internationalen Verträgen die Müllmengen die am Ende mit nahezu monatlichen Castortransporten angeliefert wurden wieder zurücknehmen.
- Castortransport nach Gorleben
Der Termin steht wohl fest: am 26. November soll ein nächster Castortransport mit elf Atommüllbehältern aus Frankreich den Verladekran Dannenberg erreichen. Am gleichen Tag findet unweit des Krans eine große Protestkundgebung statt. Denn: Das Atommüllproblem ist mit dem Unterstellen in der Zwischenlagerhalle Gorleben keineswegs gelöst, es gibt weltweit kein Endlager für hochradioaktiven Müll. Und der Salzstock in Gorleben ist ungeeignet, Sicherheit für tausende Jahre zu gewährleisten. Schon heute ist die Strahlung aus den Castoren bis nach Gorleben messbar.
- Gorleben: Weniger Mädchen und noch mehr Müll
3. September 2011 – Im Umkreis von 35 Kilometern um Gorleben werden seit der Lagerung von Atommüll weniger Mädchen geboren. Die Ursache dafür ist noch nicht bekannt. Aber der Betreiber des Zwischenlagers plant, noch mehr hochaktiven Müll einzulagern als vertraglich nötig.
Quellen: de.indymedia.org, greenpeace.nl; 13.10.2011