Kein Plutonium-Transport über Bremen
Ein Transport mit Plutoniumbrennelementen aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield über den Bremen Hafen ist abgesagt worden. Grund sind die Proteste des Bundeslandes gegen die Atomfuhren mit hochgiftigen Brennstoffen. Nun soll der neue Brennstoff für das AKW Grohnde über das Ausland nach Deutschland kommen. Atomkraftgegner weisen auf Sicherheitsprobleme hin und fordern das Ende der Plutoniumnutzung.
Der Transport von „MOX-Brennelementen“ für das Atomkraftwerk Grohnde bei Hameln war für März geplant. Dagegen richten sich massive Proteste, denn in den Brennstäben ist auch das hochgiftige Plutoium enthalten, wovon Milligramm tödlich wirken. Ein Unfall mit Freisetzung des Inventars hätte verheerende Folgen.
Die Speditionsfirma Nuclear Cargo Services (NCS) hat den Antrag beim Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) durch bremisches Territorium nun zurückgezogen. Bremen will seinen Hafen für derartige Transporte entwidmen. Die Bürgerschaft will zügig auf Vorschlag des rot-grünen Senats das bremische Hafenbetriebsgesetz entsprechend ändern – und Brennstofftransporte künftig verbieten. Die NCS, eine Tochterfirma der vier großen Energieversorger, hat allerdings eine Alternativroute über das deutsche Straßennetz beantragt, die Anlandung des Schiffes aus Sellafield könnte nun in einen ausländischen Hafen, vermutlich in Belgien, erfolgen.
Atomkraftgegner hatten bereits einen angekündigten Transport im letzten Jahr verhindert. AKW-Betreiber E.ON gab die Pläne nach angekündigten Sitzblockaden auf. Auch gegen den neuen MOX-Transport werden sich Proteste formieren, denn nicht nur der Transport dieses Materials ist brisant, auch der Einsatz von MOX in Reaktoren erhöht das Risiko eines schweren Störfalls.
- Bremen: Petition gegen Atomtransporte
30. Dezember 2011 – Das Land Bremen und die zuständigen Gremien werden aufgefordert, eine Sperrung der Bremischen Häfen für alle radioaktiven Stoffe, die Teil des Brennstoffkreislaufs der Atomenergie sind, vorzunehmen. Hierzu gehören alle radioaktiven Stoffe, die der Nutzung von Atomenergie dienen. Diese Petition kann noch bis zum 06. Januar gezeichnet werden.
- Gefahr MOX-Brennelemente
12. Dezember 2011 – Mischoxid-Brennstoff: Sie sind der Inbegriff für den Mythos des “geschlossenen Brennstoffkreislauf” für Atomkraftwerke: Aus verbrauchten Brennelementen wird in Wiederaufarbeitungsanlagen das Uran und Plutonium herausgelöst, um schließlich daraus wieder Brennstäbe zu fertigen. Eine Art “Recycling” mit dem bitteren Beigeschmack, da ein hochgefährliches Produkt mit Nebenwirkungen dabei entsteht. Atomkraftgegner fordern daher den sofortigen Stopp der Plutonium-Wirtschaft!
- Gutachten: Bremen darf Häfen für Atomtransporte sperren
10. März 2011 – Das Land Bremen kann Atomtransporte nicht verhindern, aber stoppen. Möglich ist das durch eine Teilentwidmung der Bremischen Häfen. Das jedenfalls geht aus einem Gutachten hervor, das die Rechtsanwälte Rainer Kulenkampff und Stefan Ripke im Auftrag der Bürgerschaftsfraktion der Linken erstellten.
- Plutonium-Transport nach Grohnde gestoppt!
8. Februar 2011 – Der umstrittene Transport plutoniumhaltiger Mischoxid-(Mox)Brennelemente von der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield ins niedersächsische AKW Grohnde ist gestoppt worden. Vorerst kommen die MOX-Brennelemente in Grohnde nicht zum Einsatz. Ein Anti-Atom-Teilerfolg – denn bisher gibt es keine Genehmigung für den umstrittenen Transport.
Quelle (Auszug): hna.de; 14.01.2012