Mehr als 90 Prozent wollen den Atomausstieg
Die Zustimmung zum Atomausstieg ist einer Umfrage zufolge noch weiter gestiegen. Über 90 Prozent aller Deutschen sind für eine Stilllegung aller Reaktoren. Atomkraftgegner sehen ihre langjährige Argumentation bestätigt – und fordern noch umfassendere und ambitioniertere Massnahmen sowie ein Ende von Angst-Szenarien.
Laut der Umfrage von TNS Emnid ausgerechnet im Auftrag des Energiekonzerns Vattenfall sind 91 Prozent aller Deutschen für einen Atomausstieg, 36 Prozent allerdings nur unter dem Vorbehalt, dass Strom bezahlbar bleibt, 55 Prozent aber für einen „vorbehaltlosen Ausstieg“. Im April 2011 – kurz nach dem Reaktorunfall von Fukushima – waren es laut TNS Emnid insgesamt 89 Prozent und 51 Prozent mit dem Vorbehalt, 38 Prozent der Deutschen mit der Forderung nach einem „vorbehaltlosen Atomausstieg“.
Mit Veröffentlichung der Untersuchung betont Tuomo Hatakka, Vorstandschef von Vattenfall Europe dass er bis 2020 mit einer 30 Prozent höheren Stromrechnung als heute rechnet.
„Deutschland ist auf einem guten Weg – und das haben die Menschen begriffen. Doch die immer neuen Angst-Szenarien von flächendeckenden Stromausfällen und dem massiven Anstieg der Kosten haben sich 10 Monate nach der Abschaltung von acht Atomkraftwerken in Deutschland nicht mal partiell bestätigt“, so Jan Becker von contrAtom.
Im Gegenteil: Die Bundesnetzagentur bewertete die Gefahr eines Blackouts kürzlich als „unwahrscheinlich“ und die Handelspreise für Strom an der Leipziger Börse fielen unter das Niveau vor Fukushima.
„Die Propaganda der Atomkonzerne ist interessengelenkt und trägt zu Ängsten in der Bevölkerung bei. Die großen Energiekonzerne sind nach der Abschaltung ihrer ‚Gelddruckmaschinen‘ die Verlierer der Energiewende und wollen mit hysterischen Warnungen den Weg zum Neubau neuer Großkraftwerke freimachen. Wir fordern dagegen noch mehr: alle Atomkraftwerke müssen vom Netz, die Urananreicherung- und Brennelementeherstellung beendet und eine sinnvolle Lösung für den Atommüll gefunden werden!“
- Mehr Geld für den Atomausstieg
5. Januar 2012 – Der Deutsche ist bereit, sein Liebstes für den Atomausstieg herzugeben: Geld. Eine repräsentative Forsa-Umfrage hat ergeben, dass die Bereitschaft mehr Geld für die Abschaltung der Atomkraftwerke zu zahlen gegeben ist und sogar Windräder in unmittelbarer Wohnortnähe immer mehr Aktzeptanz finden.
- Kein Blackout – Deutschland exportiert weiter Strom
28. Dezember 2011 – Trotz des Atomausstiegs droht in diesem Winter nach Einschätzung der Bundesnetzagentur kein Blackout. Trotz des Atomausstiegs bleibt Deutschland ein Stromexporteur und der Strompreis bleibt stabil. Alle gegenteilige Warnungen der Atomkonzerne waren offenbar Propaganda.
- Erneuerbare Energien holen Atomkraft ein
9. Dezember 2011 – Mit über 40 Milliarden Kilowattstunden ist Windkraft die wichtigste regenerative Energiequelle geworden, die immer wieder neue Rekorde aufstellt. Die Erneuerbaren Energien ziehen beim Anteil am Strommix mit der Atomenergie gleich – und werden sie wohl im nächsten Jahr überholen.
- Mit Atomkonzerne geht es bergab
12. Dezember 2011 – Atomkraftgegner haben das Ende der Technologie lange voraus gesagt. Mit Fukushima geht es nun mit den großen Energiekonzernen steil bergab. Zwar sind viele Arbeitsplätze in Gefahr – das als Argument für einen Weiterbetrieb der Atomindustrie darf aber nicht geltend gemacht werden. Die Zeichen stehen auf Wandel, meinen Atomkraftgegner.
- Ein Akt der Demokatisierung contra das große Wehklagen der Atomkonzerne
6. August 2011 – E.ON will drei Standorte schließen und 10.000 Stellen abbauen, EnBW hat angekündigt, dass man selbst eine Kapitalerhöhung in Betracht ziehe, um nach dem starken Halbjahresverlust finanziell beweglich zu bleiben. RWE prüft den Verkauf mehrerer Tochterfirmen, der Atomausstieg beeinträchtigt das Ergebnis von Vattenfall um 10,2 Milliarden Schwedische Kronen. Doch das Problem ist hausgemacht – und das Wehklagen nicht gerechtfertig. Diesen Beitrag weiterlesen »
Quelle (Auszug): dpa; 19.01.2012