Aus und Schluss für Neckarwestheim 2 – Kundgebung am Sonntag
Am 11.3.2011 löste ein Erdbeben und der nachfolgende Tsunami in Japan eine nicht fassbare atomare Katastrophe aus: In Fukushima schmolzen in drei Reaktoren die Brennelemente – der nächste Super-GAU nach Tschernobyl war eingetreten. In Deutschland werden 8 Atomkraftwerke abgeschaltet, 9 erhalten eine Laufzeitgarantie. Dieser „Atomkonsens“ ist für uns nur eine Etappe. Denn erst 2015, 2017 und 2019 soll jeweils nur ein AKW stillgelegt werden. Erst in 10 Jahren, Ende 2021 und 2022, sollen die letzten sechs Atomkraftwerke stillgelegt werden – Neckarwestheim 2 als einer der letzten Reaktoren.
Unterdessen wird mit Steuergeldern die nächste Reaktor-Generation entwickelt und für den Bau von Atomkraftwerken im Ausland gebürgt. Und es wird weiter Atommüll produziert – allein in Neckarwestheim 2 jedes Jahr bis zu 53.000 Kilogramm hochradioaktiver Müll.
Atomausstieg sieht anders aus!
20 km um Fukushima mussten 78.000 Menschen ihre Heimat für immer verlassen. Auch außerhalb dieser Zone sind seitdem Mensch und Umwelt radioaktiv verstrahlt worden. Die freigesetzte Menge an radioaktivem Caesium beträgt dabei das 168-fache des Atombombenabwurfs von Hiroshima. Die Menschen werden das gleiche Schicksal wie nach Tschernobyl erleiden müssen: Gesundheitliche Folgewirkungen wie Totgeburten, Fehlbildungen der Kinder, Krebserkrankungen und genetische Veränderungen für mehrere Generationen.
Fukushima mahnt: Kein Atomkraftwerk ist sicher – jedes AKW gefährdet uns und unsere Zukunft!
20 km um Neckarwestheim 2 leben über 850.000 Menschen. Nur für den 10 km-Radius ist in den Katastropheneinsatzplänen die Evakuierung geplant: Vorwiegend im Privat-PKW und über Sammelstellen. Tierkadaver sollen in Freibadbecken abgelegt werden – der Hilfs-Einsatz am Reaktor selbst ist ungeklärt.
Die Emissionen im Betrieb und insbesondere bei der jährlichen Revision erhöhen das Kinderkrebsrisiko vor Ort. Und auch im 23 Jahre alten Reaktor Neckarwestheim 2 ist ein plötzlicher Stromausfall nicht sicher beherrschbar, was zu einem Versagen der Notkühlung führen kann – ähnlich wie in Fukushima.
Sicherheit sieht anders aus!
Die hilflosen Rettungsarbeiten in Fukushima brachten bis heute die Kernschmelzen nicht wirklich unter Kontrolle. Das Meer, die Luft und der Boden werden weiterhin verseucht. Radioaktivität verbreitet sich ungehemmt in der Nahrungskette.
In Deutschland verkündet Angela Merkel vollmundig die Energiewende – und bremst sie kurzerhand aus: Dezentrale Speicher-Technologien werden nicht ausreichend gefördert. Die Einspeisevergütung für Windkraft an Land und Photovoltaik in Bürgerhand wird gekürzt – die Offshore-Windparks der Atomkonzerne dagegen werden kräftig bezuschusst. Für Energieeinsparungs- und Energieeffizienz-Maßnahmen wird zu wenig getan.
Energiewende sieht anders aus!
- Wir wollen eine nachhaltige, dezentrale und bürgernahe Energieversorgung.
- Keine Kilowattstunde Atomstrom mehr.
- Atomausstieg sofort!
- Energiewende jetzt!
So 11.03.2012, 13 Uhr, Kirchheim/N., Bhf, Demo zum Atomkraftwerk Neckarwestheim 2
- 13:00 Uhr Beginn in Kirchheim/N. am Bahnhof
- 13:15 Uhr Start der Demonstration
- Kundgebung vor dem AKW Neckarwestheim mit Redebeiträgen von Herbert Würth (Aktionsbündnis CASTOR-Widerstand Neckarwestheim), Koji Mochizuki (japanischer Physiker und Schriftsteller), Dr. Brigitte Dahlbender (BUND Baden-Württemberg), Valentin Hollain (EUROSOLAR). Musik von der Band „Auftakt“ mit Lukas Weißert.
alle Informationen: www.endlich-abschalten.de
- 11. März: bundesweite Proteste zum 1. Fukushima-Jahrestag – “Fukushima mahnt: Atomanlagen jetzt abschalten!”
7. März 2012 – Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbände haben auf einer Pressekonferenz in Berlin die Hintergründe und Zielrichtung der geplanten bundesweiten Aktionen zum 1. Fukushima-Jahrestag am 11. März erläutert. Allein in Deutschland wird es fünf Großdemonstrationen sowie eine 75 km lange Lichterkette geben. Auch in vielen anderen Ländern gehen Menschen auf die Straße.
- Weltweites Risiko: AKW-Zeitbomben in Erdbebenregionen
2. März 2012 – Wo die Erde bebt: Atomkraftwerke befinden sich teilweise in riskanter Lage. Das Reaktorunglück von Fukushima vor fast einem Jahr zeigte einmal mehr, dass Atomenergie eine riskante Technologie ist. Besonders groß ist die Gefahr, wenn sich die Reaktoren auch noch in Erdbebengebieten befinden. Atomkraftgegner fordern, die betroffenen Reaktoren umgehend stillzulegen – es sind weltweilt eine ganze Reihe, die faktisch Zeitbomben darstellen!
Quelle: endlich-abschalten.de; 08.03.2012