11. März 2012: Wir machen Gundremmingen dicht
Am 11. März 2012 dauert die Katastrophe von Fukushima schon ein Jahr an. An diesem Tag gedenken weltweit Menschen der Opfer und wenden sich gegen die weitere Nutzung der Atomenergie. In Deutschland, in Europa, weltweit. Atomkraftgegner werden am kommenden Sonntag das Atomkraftwerk Gundremmingen „dichtmachen“. Es gehört zu den den letzten neun, in Deutschland noch verbliebenen Reaktoren.
Die zwei Siedewasserreaktoren („Fukushima-Typ“) Gundremmingen B und C sind die letzten ihrer Art in Deutschlabd, wurden zeitgleich in Betrieb genommen und dürfen noch viele Jahre in Betrieb bleiben: Block B bis 2017, Block C bis 2021. In Gundremmingen wird deutlich, dass es sich um willkürliche Festlegung der Laufzeit handelt – und nicht um das Minimieren von Gefahr.
Die Gundremminger Siedewasserreaktoren wurden 1984 in Betrieb genommen und in 19 Jahren abgeschrieben. Bis heute wurden in ihnen etwa 1.490.000 Kilogramm hochradioaktiver Müll erzeugt, der zum Abklingen für 1 Million Jahre isoliert werden muss. Es gibt keine Lösung für den Atommüll, der Tag für Tag in Gundremmingen entsteht. Das Standortzwischenlager ist der Ort mit der höchsten Radioaktivität in Deutschland.
RWE und EON als Betreiber des AKW Gundremmingen arbeiten daran, eine Laufzeitverlängerung sogar u?ber 2017 und 2021 hinaus zu bekommen. Im Ausland wollen sie außerdem neue Atomkraftwerke bauen.
Das AKW Gundremmingen ist viel zu gefährlich, verursacht Krebs und hat keine Entsorgung für den in ihm produzierten Atommüll. Es kann sofort durch fossile Reservekraftwerke und innerhalb weniger Jahre durch Energieeffizienz und Erneuerbare Energien ersetzt werden. Wir fordern die schnellstmögliche Stilllegung – spätestens bis Ende 2012.
11. März 2012 – Wir machen Gundremmingen dicht
- ab 13:00 Uhr: Sammeln an den beiden Sammelplätzen
- ab 13:30 Uhr: 2 Demozüge zum Rathaus Gundremmingen
- ab 14:00 Uhr: Kundgebung und Kulturprogramm, Ende ca. 17 Uhr
Redebeiträge: Jugendgruppe Forum, Gottfried Mann (BUND Dresden), Martin Geilhufe (Landesvorstand – Jugendorganisation Bund Naturschutz), Reinhold Thiel (IPPNW), Reinhard Stuhler (Solar-Installateur). Musik: Pimento, Forum Rumorum, Roman Hofbauer, Green Waste
Alle Infos: http://www.atommuell-lager.de
- Atomausstieg – die Wahrheit Teil 18: Zweierlei Mass in Gundremmingen – aber nicht die Sicherheit
Die baugleichen Atomreaktoren Gundremmingen B und C sollen nicht – wie es logisch wäre – zum gleichen Zeitpunkt für immer abgeschaltet werden. Block B darf gemäß des “Atomkonsens” bis 2017, Block C aber bis 2021 laufen. Damit sind es die letzten gefährlichen Siedewasserreaktoren in Deutschland und der größte Atommüllproduzent!
- Aus und Schluss für Neckarwestheim 2 – Kundgebung am Sonntag
8. März 2012 – Am 11.3.2011 löste ein Erdbeben und der nachfolgende Tsunami in Japan eine nicht fassbare atomare Katastrophe aus: In Fukushima schmolzen in drei Reaktoren die Brennelemente – der nächste Super-GAU nach Tschernobyl war eingetreten. In Deutschland werden 8 Atomkraftwerke abgeschaltet, 9 erhalten eine Laufzeitgarantie. Dieser “Atomkonsens” ist für uns nur eine Etappe. Denn erst 2015, 2017 und 2019 soll jeweils nur ein AKW stillgelegt werden. Erst in 10 Jahren, Ende 2021 und 2022, sollen die letzten sechs Atomkraftwerke stillgelegt werden – Neckarwestheim 2 als einer der letzten Reaktoren.
- AKW Grohnde: Hunderte Schilder weisen auf die Gefahr hin
4. März 2012 – Atomkraftgegner aus dem Weserbergland haben in einem Umkreis von 80 Kilometern um das AKW Grohnde Warnschilder angebracht, die auf die latente Gefahr eines schweren Störfalls hinweisen. Anlässlich des ersten Jahrestages der Fukushima-Katastrophe wurde die Evakuierungszone rund um den Meiler markiert, der trotz Sicherheitsmängeln noch bis 2021 in Betrieb bleiben soll.
- 11. März: bundesweite Proteste zum 1. Fukushima-Jahrestag – “Fukushima mahnt: Atomanlagen jetzt abschalten!”
7. März 2012 – Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbände haben auf einer Pressekonferenz in Berlin die Hintergründe und Zielrichtung der geplanten bundesweiten Aktionen zum 1. Fukushima-Jahrestag am 11. März erläutert. Allein in Deutschland wird es fünf Großdemonstrationen sowie eine 75 km lange Lichterkette geben. Auch in vielen anderen Ländern gehen Menschen auf die Straße.
Quelle (Auszug): Aufruf zur Demo am 11.03.2012, atommuell-lager.de; 09.03.2012