AKW-Abriss: Eon und Co sollen taktische Spielchen unterlassen
Atomkraftgegner fordern Stromkonzerne dazu auf, ihre Klagen zurückzunehmen und den Rückbau der Atomkraftwerke einzuleiten.
Zur Absicht von Eon, den Rückbau der abgeschalteten Atomkraftwerke aufgrund der laufenden Klagen aufzuschieben, erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:
„Eon und Co zögern den Abriss der Atomkraftwerke hinaus, um ihre Chancen auf Schadenersatz zu erhöhen. Wir fordern die Stromkonzerne dazu auf, ihre taktischen Spielchen zu unterlassen, ihre Klagen zurückzunehmen und unverzüglich den Rückbau der Reaktoren einzuleiten. Wer jahrzehntelang auf eine bekanntermaßen umstrittene und hochriskante Technologie setzt, muss sich nicht wundern, wenn er damit gegen die Wand fährt. Damit zeigen die AKW-Betreiber, dass sie den energiepolitischen Richtungswechsel nach Fukushima noch immer nicht nachvollzogen haben. Wer mit seinen Atomkraftwerken Milliardengewinne gemacht hat und der Gesellschaft tausende Tonnen hochradioaktive Abfälle hinterlässt, sollte nicht noch Steuergelder als Schadenersatz einfordern.“
- Greenpeace: Versorger haben zu geringe Atom-Rücklagen
11. April 2012 – Allein der “grobe” Rückbau von Atomanlagen dauert mindestens 20 Jahre. Und schon dafür kann das Geld, was seit Jahren von den Betreiberkonzernen der AKW steuerfrei als Rücklage gebildet wird, nicht ausreichen. Laut einer Greenpeace-Studie ist es nämlich nicht krisensicher, weil die Konzerne es nicht zurücklegen mussten, sondern investieren durfen.
- AKW-Rückbau: Vattenfall drückt sich vor Verantwortung
28. März 2012 – “Vertagt” wurde das Konzept, wie Vattenfall den Rückbau der Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel gestalten will. Einen erneuten Beweis für das absolut unverantwortliche Handeln sehen Atomkraftgegner und warnen vor Ruinen, die Jahrzehnte eine latente Gefahr darstellen. Schnellstmöglich muss mit dem Abriss begonnen werden, damit eine Wiederinbetriebnahme nicht mehr möglich ist.
- AKW-Abriss wird teurer und dauert länger
5. November 2011 – Am Beispiel des alten DDR-AKW Rheinsberg zeichnet sich ab, dass der Rückbau alter Meiler viel teurer wird als geplant und länger dauert als erwartet. Noch bis 2069 soll die Ruine nördlich von Berlin existieren. Dabei handelt es sich eigentlich nur um einen kleinen Versuchsreaktor. Wie die Betreiber den Abbau der großen Leistungreaktoren planen, lassen sie bislang offen.
- Atomkonzerne tricksen bei Stilllegung
31. Oktober 2011 – Krümmel putzt sich für Abriss raus. Es gibt eine neue Betonfassade für die nächsten 20 Jahre, die der Abbau dauern wird. Doch an tatsächlichen Rückbau denkt in Krümmel noch keiner. Wichtige Kraftwerkskomponenten bleiben im Reaktor, und nach Aussage eines Mitarbeiters ist der Meiler gar nicht stillgelegt. So auch in anderen alten Meilern. Denn die Stilllegung lässt auf sich waren. Atomkonzerne tricksen selbst beim Rückbau.
- 18 Milliarden Euro Abrisskosten für Atomkraftwerke
28. September 2011 – Laut einer Studie wird der Abriss der 17 letzten Atomkraftwerke in Deutschland für die Energiekonzerne richtig teuer: mehr als 18 Milliarden Euro müssen dafür eingeplant werden. Atomkraftgegner bemängeln, dass die Kosten für eine Endlagerung gar nicht berechnet werden können und fordern das endgültiges Aus des vermeintlich “günstigen” Stroms.
Quelle: ausgestrahlt.de; 18.04.2012