„Atommüll vermeiden statt verschieben!“ – KletteraktivistInnen hängen sich vor Atommüllschiff in Münster
Am heutigen Tag demonstrieren Robin Wood KlettererInnen gemeinsam mit AktivistInnen aus Münster an der Wolbecker Straße über dem Dortmund-Ems-Kanal. Zwei KlettererInnen haben sich mit einem Transparent mit der Aufschrift „Vermeiden statt Verschieben“ über dem Kanal abgeseilt. Anlass der Proteste ist der Transport von Atommüll aus Obrigheim über 1500 Kilometer Wasserstraßen nach Lubmin.
Der angelieferte Atommüll, bestehend aus radioaktiv strahlenden Pumpen und Damperzeugereilen aus Obrigheim wird im Zwischenlager Lubmin zerlegt und dann mit anderen Materialien soweit verschnitten, bis geltende Grenzwerte unterschritten sind. Der Müll kann dann zur Deponie gebracht werden, um in den normalen Rohstoffkreislauf zurück zu fliegen (z.B. in den Straßen- und Hausbau). Der Müll strahlt aber immer noch, Grenzwerte werden nur den wirtschaftlichen Verhältnissen angepasst. Nach dem GAU in Tschernobyl und Fukushima wurden diese Grenzwerte beispielsweise erhöht.
„Mit unserer Aktion wollen wir ein Zeichen gegen diesen geheimen, gefährlichen Atommülltourismus durch Deutschland und Polen setzen. Dass Atomkraftwerke zurück gebaut werden, finden wir grundsätzlich richtig. Wie in diesem Zusammenhang mit dem Müll umgegangen wird, ist aber fahrlässig und kriminell. Es wird durch den Transport suggeriert, es gäbe eine Lösung für diesen Müll, dem ist aber nicht so.“, erklärt Kurt.
Robin Wood Aktivistin Cécile ergänzt: „Von Atomausstieg kann nicht die Rede sein, solange Atomanlagen wie die Urananreicherungsanlage in Gronau (bei Münster) weiter laufen und Müll produzieren. Das ist der Grund, warum wir hier demonstrieren.“
Quelle: PE Robin Wood; 28.05.2012