Gegen Atomtransporte: Appell an Stena Line
Atomkraftgegner appellieren an eines der größten Fährunternehmen der Welt: Unterstützen Sie die Energiewende durch den Verzicht auf die Beförderung radioaktiven Materials auf Ihren Schiffen. Denn die Transporte sorgen dafür, dass die Atomkraftwerke weiterlaufen können.
Mitte August 2012 will der schwedische Konzern den Prozess zur Übernahme von Fährrouten der Reederei Scandlines abgeschlossen haben. Scandlines transportiert seit Jahren auf ihren Fähren radioaktives Material u.a. zwischen Deutschland und Schweden. Zudem finden nach Angaben des Anti-Atom-Bündnis NordOst unzähligen Transite, z. B. in die vielen AKW nach Frankreich statt.
„Die Bundesrepublik Deutschland hat sich gesellschaftlich wie politisch für die Energiewende und somit gegen die Nutzung der Kernenergie entschieden – und zwar sehr deutlich“, so die AtomkraftgegnerInnen. Die Reederei solle dabei unterstützen, indem Sie ein klares Bekenntnis zur Energiewende abgeben.
Die Reederei Stena Line hat in diesem Jahr 50jähriges Jubliäum gefeiert. Wenn man auf diese geschichtlich vergleichsweise kurze Zeit zurückblickt, ob nun als Schiffsbegeisterter oder Umweltinteressierter, lassen sich viele kleine und große Veränderungen feststellen. Ein Jahr vor der „Geburt“ der Stena Line trat das erste AKW in Deutschland, das Kernkraftwerk Kahl, seinen Dienst an. Ihm folgenden viele weitere, u. a. auch das AKW Gundremmingen, das ein Jahr vor der Inbetriebnahme der Stena-Fährroute Kiel – Göteborg in Betrieb genommen wurde.
Das Anti-Atom-Bündnis NordOst appelliert an die Stena Line:
„Treten Sie das ‚Atom-Erbe‘ von Scandlines nicht an! Lassen Sie uns gemeinsam diesen großen, einmaligen Schritt in der Geschichte gehen und unterstützen Sie die Energiewende durch den Verzicht auf die Beförderung radioaktiven Materials auf Ihren Schiffen.“
- Bremen: Hafen-Verbot für Atomtransporte beschlossen
25. Januar 2012 – Bremen sperrt seine Häfen für Atomtransporte. Die Bürgerschaft beschloss am Mittwoch mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen von SPD und Grünen sowie der Linken eine entsprechende Gesetzesänderung. Transporte von Kernbrennstoffen sollen solange verboten bleiben, wie es kein umfassendes Konzept des Bundes zum Atomausstieg gibt. Atomkraftgegner begrüßen diesen Vorstoss und sehen Signalwirkung an andere Städte. Wir fordern aber mehr, denn Kernbrennstofftransporte sind von dem Verbot nur bedingt betroffen.
Quelle (Auszug): lubmin-nixda.de; 10.08.2012