AKW Fessenheim „bald“ vom Netz
Es ist schon eine Ironie: „bald“ solle das älteste Atomkraftwerk Frankreichs vom Netz gehen, „spätestens“ aber 2017. Damit würde Präsident Hollande sein Wahlversprechen halten, und die zwei störanfälligen Reaktoren stilllegen. Atomkraftgegner sind empört und kündigen weitere Proteste an.
Präsident François Hollande werde sein Wahlversprechen halten, das Kraftwerk im Elsass zu schließen, sagte Umweltministerin Delphine Batho der Pariser Sonntagszeitung „Le Journal du Dimanche“. Sobald wie möglich, spätestens 2017, werde die 35 Jahre alte Anlage vom Netz sein.
Die beiden ältesten Reaktorblöcke des Landes liegen in der Erdbebenzone des Rheingrabens und sind extrem pannenanfällig. Kürzlich waren bei einem Leck zwei Arbeiter verletzt worden, im April war in einem Maschinenraum des Reaktors II ein Feuer ausgebrochen.
Ein Ende erst 2017 ist inakzeptabel, die Anlage muss sofort vom Netz, fordern Atomkraftgegner. Deswegen werden die Proteste weitergehen. Am Samstag, 22.09.2012 findet anlässlich eines Treffens von Bundeskanzlerin Merkel und Präsident Hollande auf der Marstallstraße am Schloss Ludwigsburg eine Kundgebung „Gemeinsam atomfrei in die Zukunft – Tous ensemble pour un avenir sans le nucléaire“ statt.
„Wir werden so lange gegen die Atomlobby kämpfen, bis der letzte Reaktor abgeschaltet ist. Wir rufen Franzosen und Deutsche auf, am 22.9.2012 in Ludwigsburg zu protestieren. Atomkraft abschalten! Sortir du nucléaire! Engagiert Euch! Engagez-vous!“
- weitere Infos: www.endlich-abschalten.de
- Protestaktion gegen französisches AKW Fessenheim
7. September 2012 – Bereits seit dem 5. August sind Mitglieder verschiedener Anti-Atomkraft-Initiativen mit dem Fahrrad in Frankreich unterwegs, um auf die Gefahren der Atomindustrie aufmerksam zu machen und um die Stilllegung des AKW Fessenheim zu fordern. Am Samstag kommt die Fahrrad-Karawane am AKW Fessenheim an.
- Störfall mit Verletzten im ältesten AKW Frankreichs
5. September 2012 – Bei einem Unfall im französischen Atomkraftwerk Fessenheim nahe der deutschen Grenze sind mindestens zwei Menschen verletzt worden. Heisser, ausgetretener Dampf sei die Ursache, der Akw-Betreiber spricht von einem “kleinen Problem”. Atomkraftgegner fordern die sofortige Schließung des ältesten Meilers Frankreichs.
Quelle (Auszug): dpa, endlich-abschalten.de; 10.09.2012