Fehlalarm: Erster Plutonium-Transport nach Grohnde möglicherweise gestartet
Das britische Transportschiff „Atlantic Osprey“ hat heute Vormittag den Hafen von Workington wenige Meilen nördlich der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield mit südlichem Kurs verlassen. Atomkraftgegner erwarten für die 2. Septemberhäfte einen Transport von acht plutoniumhaltigen Mischoxid-Brennelementen. Möglicherweise hat die Atlantic Osprey diese Fracht an Bord. Update: Um 18.00 Uhr änderte das Schiff abermal den Kurs und befindet sich nun im Heimathafen Workington.
Erwartet wird der Umschlag der hochgefährlichen und giftigen Fracht im Privat-Hafen der „Midgard“ in Nordenham, von dort erfolgt der Weitertransport per LKW zum niedersächsischen Atomkraftwerk Grohnde. Das Schiff braucht für die Strecke Workington – Nordenham normalerweise 3-4 Tage.
- auf www.twitter.com/mox_ticker wird aktuell berichtet.
Um 12.00 Uhr wurde der südliche Kurs aber offenbar wieder geändert, das Schiff ist mit letzter Meldung um 12.45 Uhr wieder in Richtung Norden unterwegs.
Update 16.00 Uhr: Das Schiff hat erneut den Kurs geändert und befindet sich nun wieder in südlicher Fahrtrichtung! Als Zielhafen wird allerdings „Workington“ angegeben, was aber dem Abfahrts- und Heimathafen entspricht.
Auf der Webseite radiobremen.de wird der Transport gegen 14.00 Uhr bestätigt: „Ein Schiffstransport mit atomaren Brennelementen aus der britischen Wideraufbereitungsanlage Sellafield ist seit Mittwoch unterwegs nach Nordenham. Der Transport wird voraussichtlich am Wochenende im Midgard-Hafen ankommen. Danach sollen die Brennelemente auf dem Landweg in Richtung Atomkraftwerk Grohnde weiter transportiert werden. Nach Angaben von Landrat Michael Höbrink (SPD) aus der Wesermarsch hat das Bundesamt für Strahlenschutz den Transport genehmigt.“
Update 18.00 Uhr: Das Schiff hat erneut den Kurs verändert und fährt nun mit Ziel Workington in Richtung Norden.
Atomkraftgegner haben Aktionen in Nordenham, in Emmerthal beim AKW Grohnde und entlang der Strecke angekündigt:
„Dieser Transport ist eine Provokation und völlig überflüssig. Der Einsatz von MOX-Brennelenenten in Atomkraftwerken macht sie unnötig gefährlich. Bei einem Unfall können MOX-Brennelemente die Auswirkungen noch verschlimmern. Wenige Millionstel Gramm Plutonium können eingeatmet Krebs erzeugen, jedes der acht Brennelemente enthält allein schon 16,5 kg Plutonium“, so Aktivisten von „Sofa Münster“.
- Plutoniumfrachter Atlantic Osprey: britische Umweltschützer warnen vor Sicherheitsmängeln
10. September 2012 – Die britische Umweltorganisation CORE warnt vor Sicherheitsmängeln bei dem für den Transport von Plutonium-Brennelementen zum AKW Grohnde geplanten Einsatz des Frachters Atlantic Osprey. Im Gegensatz zu anderen britischen Atomfrachtern, die bei Transporten von und nach Sellafield eingesetzt werden, fehlen der Atlantic Osprey mehrere sicherheitsrelevante Vorkehrungen.
- Hunderte protestieren gegen MOX-Transporte
10. September 2012 – An einem Aktionstag gegen angekündigte Plutonium-Transporte zum Atomkraftwerk Grohnde nahmen gestern hunderte Menschen teil. Mit einem Korso zogen sie zum AKW und forderten: “Stoppt MOX, Stoppt E.ON!”
- Plutonium-Transporte nach Grohnde im September / November geplant
11. August 2012 – 16 Plutonium-Brennelemente aus der Wiederaufbereitungsanlage im britischen Sellafield sollen in der Unterweserstadt Nordenham verladen werden. Die umstrittenen und bislang geheimen Nukleartransporte sind für September und November geplant. Atomkraftgegner kündigen Proteste an.