Verweigerung von Auskünften zu Störungen in belgischen Atomkraftwerken
Das störanfällige belgische Atomkraftwerk Tihange liegt nahe bei Aachen. Ein Aachener Anti-Atom-Bündnis beobachtet daher intensiv Probleme und Störungen an diesem AKW.
Im Sommer 2012 hatte es an einem ganz anderen AKW, nämlich im französischen Atomkraftwerk Tricastin Probleme gegeben. Deshalb wurde von der belgischen Atomaufsichtsbehörde sinnvollerweise beschlossen, alle belgischen Atomkraftwerke mit einem neuartigen Verfahren einer genaueren Untersuchung zu unterziehen, ob dort der gleiche Fehler vorliegen würde.
Dieser Fehler wurden nicht gefunden, dafür aber über 10.000 Fehlstellen in der Ummantlung des Atomkraftwerks Doel 3. Auch während der Untersuchung von Tihange 2 wurden dann ähnlich Fehlstellen gefunden. Aufgrund dieser Fehlstellen sind die beiden Anlagen zur Zeit stillgelegt, ein Weiterbetrieb ist zweifelhaft.
Auf Grund dieser Tatsachen sind Fragen beim ‚Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie‘ entstanden, die bislang weder von belgischer noch deutscher Presse untersucht, geschweige denn beantwortet wurden. Deshalb hat die Gruppe direkten Kontakt zur belgischen Atomaufsicht (FANC) aufgenommen.
Geschichte einer Zu- und einer Absage
Am Montag, 24. September gab es ein Telefonat mit Manfred Schrauben, Director – Facilities & Waste der belgischen Atomaufsicht (FANC). Abgesprochen wurde ein Gesprächstermin für kommenden Freitag am Sitz der Organisation in Brüssel. Dort sollten dann die anstehenden Fragen mit ihm als dem verantwortlichen Abteilungsleiter besprochen werden.
Tags darauf kam ein Anruf von Herrn Schrauben bei dem der Termin wieder abgesagt wurde. Er begründete die Absage damit, dass die Abteilung „Kommunikation“ der FANC festgelegt habe, dass keine Gespräche mit nichtbelgischen Personen zu Fragen der belgischen Reaktorsicherheit geführt werden sollen. Solche Personen sollten sich doch an die Aufsichtsbehörden ihres eigenen Landes wenden.
Aus Sicht der AKW-Gegner wäre ein solches Verhalten natürlich dann verständlich, wenn es sich um Probleme eines nicht belgischen AKWs handeln würde. Da hier jedoch belgische AKWs betroffen sind, muss selbstverständlich auch eine belgische Behörde antworten. Insofern wurde weiterhin das Gespräch mit der FANC eingefordert.
Herrn Schrauben beharrte jedoch immer wieder auf der Absage und benutzte dabei mehrfach das gleiche, oben beschriebene Argumentationsmuster.
Strahlung kennt keine Grenzen – und Kommunikation?
Nach Ansicht der deutschen AKW-Gegner versteckt sich die belgische Atomaufsicht hier hinter staatlichen Zuständigkeiten und ignoriert die länderübergreifende Gefahr der Technologie, für die sie verantwortlich zeichnet.
- Die AKW-Gegner fordern weiterhin ein Gespräch zur Beantwortung der Fragen zur Sicherheit von Doel 3 und Tihange 2!
weitere Infos: http://www.anti-akw-ac.de