Rendsburg: Protest beim Eon-Hanse-Cup gegen den Atomstromkonzern Eon und Atomtransporte
Am heute stattfindenden internationalen Uran-Aktionstag protestierten Aktivisten von Bürgerinitiativen und Robin Wood in Rendsburg gegen den Energiekonzern Eon und Atomtransporte auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Sie fordern den sofortigen Atomausstieg, die Stilllegung der Urananreicherungsanlagen und ein Stopp von Atomtransporten.
An diesem Wochenende findet mit dem Eon-Hanse-Cup der laut Veranstaltern härteste Rudermarathon der Welt auf dem Nord-Ostsee-Kanal statt. AtomkraftgegnerInnen der Fukushima Mahnwache Schönberg und der Kieler Bürgerinneninitiative gegen Atomanlagen nahmen am Samstag – reich dekoriert mit Anti-Atom-Fahnen und Trikots – in einem Drachenboot in der Amateur-Klasse am Fun Cup teil. Ein Aktivist von Robin Wood entrollte in luftiger Höhe an einem Fahnenmast um 11 Uhr ein Transparent mit der Aufschrift „Stop Atomtransporte!“. Das verteilen von Flugblättern gegen den Atomkurs von Eon und aufhängen weiterer Transparente wurde nach kurzer Zeit im Auftrag der Veranstalter vom Sicherheitsdienst unterbunden.
Im Gespräch behauptete eine Pressesprecherin der E.ON Netz AG, dass alle deutschen Atomkraftwerke sicher seien, E.ON für die Energiewende stehe und es uns egal sein könne, wenn in anderen Ländern Atomkraftwerke gebaut werden. „Dass radioaktive Strahlung keine nationalen Grenzen kennt sollte auch E.ON spätestens seit dem GAU in Tschernobyl 1986 und der anschließenden Verseuchung bis nach Deutschland bekannt sein. Wie unsicher auch von E.ON betriebene Atomkraftwerke sind belegen eindrucksvoll jeden Monat weitere Störfälle, 218 seit Betriebsbeginn alleine im AKW Brokdorf„ kommentiert ein Aktivist von der Kieler BI gegen Atomanlagen.
Der Protest richtet sich gegen den Atomstromkonzern Eon, der in Deutschland immer noch Atomkraftwerke betreibt und auch an der Betreiberfirma der Uranfabrik in Gronau beteiligt ist. Die Anreicherung von Uran für Atomkraftwerke findet trotz des sogenannten Atomausstiegs weiterhin statt, die Anlage wurde sogar letztes Jahr noch ausgebaut.
Außerdem kritisieren die AktivistInnen Atomtransporte, die fast jede Woche auch auf dem Nord-Ostsee-Kanal fahren. Der Kanal ist einer der wichtigsten Wasserstraßen zum Transport radioaktiven Materials in Europa. Da er besonders stark befahren wird, ist dort auch die Unfallgefahr besonders hoch. Ein Unfall eines Atomschiffes hätte katastrophale Folgen für Mensch und Umwelt.
Weitere Aktionen fanden am gleichen Tag in Gronau, Frankfurt, Döbeln, Essen und Almelo statt.