BfS prüft Verbleib von Atommüll in der Asse

Am 19. September hat das Bundesamt für Strahlenschutz laut Spiegel einen Auftrag erteilt, den langfristigen Verbleib des Atommülls im havarierten Atommüllendlager Asse-2 zu prüfen. Es wäre „für alle erfreulich“, wenn man den Atpmmüll doch in der Asse lassen könnte, so eine Sprecherin des BfS. Bislang bekräftigten das Bundesamt und die Politik immer, die Bergung der 126.000 Fässer habe oberste Priorität. Nun verspielt das Bundesamt für Strahlenschutz das letzte Vertrauen der Menschen in der Region, wenn es nicht mit Hochdruck an einer Rückholung arbeitet.

31.12.2011 - Proteste an der Asse-2

31.12.2011 - Proteste an der Asse-2

In einem am 19. September erteilt „BfS-internen“ Auftrag sei eine Untersuchung in Auftrag gegeben worden, „ob die Schutzziele des Atomgesetzes auch bei einem Verbleib der radioaktiven Abfälle in der Anlage erreicht werden können“, sagte BfS-Vizepräsidentin Stefanie Nöthel der „Braunschweiger Zeitung“. Es handele sich dabei aber „zunächst“ um eine „Konzeptskizze“. Es sei „für alle erfreulich“, wenn „seriöse und vertrauenswürdige Berechnungen“ das Ergebnis liefern könnten, dass die Abfälle unten bleiben können, ohne dass langfristig die Sicherheit gefährdet sei, so Nöthel. Sie rechne aber nicht mit einem solchen Ergebnis, fügte Nöthel hinzu.

Das BfS will trotz dieses Auftrags weiter an der Rückholung der tausenden Tonnen schwach- und mittelaktiver Abfälle aus dem einsturzgefährdeten Bergwerg festhalten. Kürzlich hatte ein Fachseminar sogar eine mögliche Beschleunigung ergeben, bislang war von einem Beginn der Räumung erst in eingen Jahren ausgegangen worden.

„Die Asse zu räumen ist ein weltweit einzigartiges Projekt, bei dem es um die Verhinderung der Verseuchung einer ganzen Region geht. Dabei spielt Vertrauen eine entscheidene Rolle“, so Jan Becker von contrAtom. „Das BfS muss jetzt – viele Jahre nach dem Erkennen der Gefahr – mit Hochdruck, allen Ressourcen und unter Einbeziehung der besten Wissenschaftler weltweit an einer Rückholung arbeiten, anstatt Studien für das Gegenteil zu erstellen. Nur so werden die Menschen weiter an die Ernsthaftigkeit der Politik glauben können, die Gefahr tatsächlich bannen zu wollen.“

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Quelle (Auszug): spiegel.de, 04.10.2012