Falsches Spiel: Frankreich will Atomkraft-Anteil auf 50 Prozent reduzieren
Der politischen Rat für Kernenergie in Frankreich hat mitgeteilt, dass unter der Präsidentschaft von François Hollande der Anteil der Atomenergie im französischen Energiemix von derzeit 75 Prozent auf 50 Prozent bis zum Jahr 2025 reduziert werden soll. Das Land setzt aber weiter auf Plutonium-Brennelemente.
Um das 50-Prozent-Ziel zu erreichen, werden die zwei Reaktoren des Atomkraftwerks Fessenheim im Elsass mit einer Leistung von zusammen 1.800 Megawatt (MW) spätestens Ende 2016 abgeschaltet. Der Rat für Kernenergie erklärte zudem, dass das derzeit in Bau befindliche AKW in Flamanville der einzige neue Reaktor unter der Präsidentschaft von François Hollande sein werde. Der Meiler hat 1.650 MW Leistung und soll 2016 in Betrieb genommen werden.
Weiterhin wird Frankreich weiter auf die bisherige Strategie für die Wiederaufarbeitung der nuklearen Brennstoffe und die Nutzung von Mischoxid(MOX)-Brennelemente setzen. Die Anlage zur Herstellung von MOX-Brennelemente im südfranzösischen Marcoule soll weiter betrieben werden. Auch soll die Atomtechnologie unverändert in Zielmärkte wie China und Indien exportiert werden.
In Frankreich sind derzeit an 20 Standorten 59 Reaktoren am Netz. Ein Meiler befindet sich in Bau.
Atomkraftgegner sehen ein falsches Spiel: Die Leistung des ältesten Meilers in Fessenheim wird vom EPR in Flamanville ersetzt, Frankreich exportiert die gefährliche Technologie in alle Welt – von einer Abkehr von der Atomkraft kann keine Rede sein!
- Abhängigkeit von Atomkraft verringern: Frankreich steuert um
16. September 2012 – Das Land mit der größten Abhängigkeit von Atomkraftwerken will umsteuern. In Frankreich hat Atomkraft einen Anteil von fast 80 Prozent an der Gesamtstromerzeugung – mit dem Abschalten der ältesten Anlagen in Fessenheim will Präsident Hollande offenbar ein Ende der atomaren Ära einläuten. Atomkraftgegner bleiben skeptisch.
Quelle (Auszug): stromtarife.de, de.wikipedia.org; 18.10.2012