Weltweit 4,3 Prozent weniger Atomstrom
Anfang des Jahres hieß es noch im Wallstreet Journal: „Atomkraft hat weltweit wieder Zukunft.“ Aktuelle Zahlen besagen jedoch etwas anderes: Laut Erhebung der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) ist die weltweite Stromerzeugung aus Atomkraft um 4,3 Prozent gesunken- von 2.630 Milliarden Kilowattstunden im Jahr 2010 auf 2.518 Milliarden Kilowattstunden im Jahr 2011. Das ist der niedrigste Stand seit 2003.
Um eine Vorstellung zu bekommen: Das ist ungefähr viermal so viel Strom, wie im Jahr 2010 in der Bundesrepublik verbraucht wurde – oder 13 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs.
Der World Nuclear Industry Status Report 2012 hatte bilanziert: „Es wird praktisch unmöglich sein, die Zahl der aktiven Atomreaktoren über die nächsten Jahre konstant zu halten oder gar zu steigern.“
- Eine Billionen in 20 Jahren: Atomkraft kommt Ländern richtig teuer
19. Oktober 2012 – Länder, die anders als Deutschland weiterhin auf die Atomkraft setzen, schieben nach Berechnungen des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) eine riesige Kostenwelle vor sich her. Alternde Atomkraftwerke werden immer anfälliger und teurer. Für den Ersatz müssten Länder wie Frankreich, USA, Russland oder Kanada etwa 1,1 Billionen Euro bis 2030 investieren.
- Energiewende erspart 82 Milliarden Euro für Ersatz-AKW
19. Oktober 2012 – Laut einer Berechnung des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) bleiben dank des Atomausstiegs Deutschland Kosten in Höhe von mehr als 80 Milliarden Euro erspart, die in den Ersatz von alternden Atomkraftwerken hätten investiert werden müssen.
- Realitätsverlust: IAEO träumt von 100 Prozent AKW-Wachstum
21. August 2012 – Die Internationale Atomenergie Organisation IAEO träumt noch immer von der “nuklearen Renaissance”. Trotz Fukushima sei die Atomenergie weltweit auf dem Vormarsch, bis 2030 könnte sich die Anzahl der Atomkraftwerke verdoppeln. Atomkraftgegner unterstellen der Lobbyorganisation Realitätsverlust.
- Statusbericht: Die meisten AKW-Neubauprojekte wurden storniert, verschoben oder annulliert
8. Juli 2012 – Die Atomkatastrophe von Fukushima hat die Situation der Atomindustrie weltweit dramatisch verändert: in zahlreichen Ländern werden Reaktoren stillgelegt und AKW-Projekte aufgegeben, schreibt Energieexperte Mycle Schneider im “World Nuclear Industry Status Report 2012?. Die Branche leidet aber nicht nur unter dem GAU, sondern auch unter der globalen Wirtschaftskrise, der Konkurrenz anderer Energiequellen, vornehmlich Gas und Erneuerbare, und eigenen Planungs- und Managementproblemen. Kurz: Die Atomenergie befindet sich im Niedergang – und Neubauten rechnen sich nicht mehr.
Quelle (Auszug): sonnenseite.com, 22.10.2012