Erneut Störfall in französischen AKW – Radioaktivität ausgetreten
Im Inneren eines Reaktorgebäudes des französischem Atomkraftwerk Flamanville ist sechs Stunden lang Radioaktivität ausgetreten. Nach Angaben der Behörden gelangte nichts an die Umwelt, allerdings mussten Arbeiter den Reaktor räumen.
Die Verstrahlung ereignete sich nach Angaben der Aufsichtsbehörde ASN in der Nacht zum Donnerstag im sogenannten Primärkreislauf des Reaktorgebäudes, als der Ende Juli für Wartungsarbeiten abgeschaltete Reaktor wieder hochgefahren wurde. Mitarbeiter des AKW mussten das Reaktorgebäude verlassen, sie waren den Angaben der Behörde zufolge keiner Strahlung ausgesetzt. Auch soll keine Radioaktivität in die Umwelt gelangt sein.
Zum Zeitpunkt des Vorfalls, der am Mittwoch um 23.15 Uhr begann, lief der Primärkreislauf des Reaktors mit einer Temperatur von 200 Grad Celsius. Der Reaktor wurde umgehend heruntergefahren, wodurch Wassertemperatur und Druck im Röhrensystem wieder abfielen. Die Atomaufsichtsbehörde ASN stufte den Vorfall auf der bis sieben reichenden internationalen Störfallskala INES mit Niveau eins ein.
Atomkraftgegner verweisen auf weitere Störfälle und auf zahlreiche Mängel, die kürzlich im Rahmen der europäischen „Stresstests“ bekannt geworden waren: In die vermeintliche „Sicherheit“ der französischen AKW müssen Milliarden investiert werden. Tausende Atomkraftgegner forderten erst Mitte Oktober den Ausstieg aus der Atomkraftnutzung.
- Deutsches Gutachten: Atomkraftwerke Fessenheim und Beznau nicht sicher
18. Oktober 2012 – “Das Sicherheitsrisiko ist entschieden größer, als bisher bekannt”: Die Atomkraftwerke im elsässischen Fessenheim und im schweizerischen Beznau nahe der deutschen Grenze sind einem Gutachten zufolge nicht ausreichend sicher. Die Grünen in Baden-Württemberg haben deutsche Standarts für die alten Meiler ansetzen lassen – und fordern nun, dass die AKW früher als geplant vom Netz müssen.
- Falsches Spiel: Frankreich will Atomkraft-Anteil auf 50 Prozent reduzieren
18. Oktober 2012 – Der politischen Rat für Kernenergie in Frankreich hat mitgeteilt, dass unter der Präsidentschaft von François Hollande der Anteil der Atomenergie im französischen Energiemix von derzeit 75 Prozent auf 50 Prozent bis zum Jahr 2025 reduziert werden soll. Das Land setzt aber weiter auf Plutonium-Brennelemente.
- Frankreich: Erneut Störfall im AKW Cattenom
15. Oktober 2012 – Nach einem erneuten Zwischenfall im französischen Atomkomplex Cattenom ist derzeit nur noch ein Reaktor von vier in Betrieb. Laut Betreiber war die “nötige Sicherheit” nicht mehr gewährleistet. Am Wochenende war erst für die Stilllegung demonstriert worden.
- Tausende auf der Straße: Anti-Atom-Demos in Frankfreich
14. Oktober 2012 – In Frankreich haben gestern in dutzenden Städten Demonstrationen gegen Atomkraft stattgefunden, darunter Lyon, Straßburg und Metz. Es beteiligten sich mehrere tausende Menschen und forderten den Atomausstieg!
- Frankreich: DWR-Reaktoren müssen nachgerüstet werden
7. September 2012 – Der französische Energiekonzern und AKW-Betreiber Electricité de France (EDF) hat die Alstom Thermal Power beauftragt, alle ihre 20 Atomkraftwerkseinheiten der 1300-MW-Baureihe mit einem neuen Leitsystem nachzurüsten.
Quelle (Auszug): AFP, dpa; 25.10.2012