Furcht vor Abriss von Atomkraftwerken
Die deutschen Atomkraftwerke sollen nach ihrer Abschaltung zurückgebaut und abgerissen werden. Übrig bleiben sollen grüne Wiesen. Bürgerinitiativen sehen viele Gefahren beim Abbau: In einem Artikel der „Deutschen Welle“ bezieht contrAtom-Sprecher Jan Becker Position.
Auszug aus dem Artikel „Furcht vor Abriss von Atomkraftwerken“ vom 07.11.2012:
Jan Becker, Sprecher der Initiative „Contratom“ kritisiert, dass später niemand mehr das zum Recycling frei gegebene Material kontrolliere, wenn die Betreiber beim Ausbau die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte festgestellt hätten:
„Es ist medizinisch umstritten, ob nicht auch Niedrigstrahlung die Gesundheit stark gefährdet“, gibt Becker zu bedenken. Er vermutet: „Grenzwerte sollen Sicherheit nur suggerieren.“
Becker und seine Mitstreiter verweisen darauf, dass weltweit immer mehr radiaktiv verseuchter Stahl auftauche. Tatsächlich befasst sich die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien mit diesen Fällen. Viele Bewohner eines Hochhauses in Taiwan waren vor Jahren an Krebs erkrankt, weil radioaktiver Baustahl verwendet worden war. Obwohl dieser Stahl nur in niedrigen Werten strahlte, starben über 60 Menschen, wie ein Forscherteam der National Yang Ming Universität herausfand.
Bürgerbegleitung erfüllt wichtige Zusatzkontrolle
Die Verantwortlichen für den Abriss deutscher Kernkraftwerke verbitten sich solche Anspielungen und Vergleiche. Die angeführten Beispiele beträfen Stahl aus Indien und China. Die atomkritischen Aktivisten Jan Becker und Elke Sodemann-Müller können denn auch keine ähnlichen Fälle mit deutschem Stahl oder gefährliche Abriss-Pannen beweisen. Aber die internationalen Vorfälle zeigen auf, wie berechtigt eine wachsame Bürgerbegleitung ist.
„Wir wollen vermeiden, dass so etwas bei uns passiert“, und „die Betreiber sollen ruhig wissen, dass sie nicht einfach machen können, was sie wollen“ sind Sätze, die in den atomkritischen Gruppen zu hören sind.