„Auch Sie leben im Super-GAU-Sperrgebiet!“ – Resumee zur Aktionswoche zum katastrophalen Katastrophenschutz
In der Woche vom 5. bis 11. November fanden an über 20 Orten in Norddeutschland Aktionen gegen das AKW Brokdorf statt. Ausgerufen hatte die Aktionswoche das Bündnis „Brokdorf abschalten“. Darin engagieren sich Bürgerinitiativen aus dem ganzen Norden gemeinsam mit den Umweltorganisationen BUND, Robin Wood und Naturfreunde und den Anti-Atom-Organisationen ContrAtom und .ausgestrahlt.
„Über das ganze Sperrgebiet verteilt fanden Aktionen statt, darunter eine Kundgebung in Elmshorn, zahlreiche Infostände und Mahnwachen von Kiel bis Hamburg“, berichtet Jochen Stay von der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt. „Darüber hinaus beteiligten sich weitere Atomkraftgegnerinnen und -gegner, indem sie ihren Ort mit Plakaten als „Sperrgebiet“ markierten und den Menschen in ihrer Nachbarschaft so deutlich machten, dass ein möglicher Atomunfall im AKW Brokdorf sie direkt betrifft.“
„Aktuelle Berechnungen des Bundesamtes für Strahlenschutz belegen, dass Orte in bis zu 170 Kilometer Entfernung dauerhaft unbewohnbar werden können. Das mögliche Sperrgebiet erstreckt sich weit über Brokdorf hinaus, große Teile von Schleswig-Holstein, Hamburg und Nordniedersachsen wären betroffen“, so Dirk Seifert von Robin Wood über die Dimensionen der Katastrophe.
„Nach einer Reaktorkatastrophe müssen massenhaft Menschen aus dem weitläufigen Sperrgebiet evakuiert werden. Die Behörden sind schlecht vorbereitet und stehen dieser Mammutaufgabe hilflos gegenüber. Denn ein die Menschen schützender Katastrophenschutz ist je nach Unfallverlauf schlicht nicht zu organisieren. Der einzige Schutz vor der Katastrophe ist: Das AKW Brokdorf abschalten!“, fordert Karsten Hinrichsten von der Initiative Brokdorf-akut.
„Unser gemeinsames Ziel ist, dass die im Gefahrengebiet lebenden Menschen begreifen: Das störanfällige Atomkraftwerk in Brokdorf ist ein Risiko für jede und jeden von uns. Jeden Tag kann dort ein Unfall passieren und niemand wird uns vor den Folgen schützen können. Darum muss das AKW Brokdorf jetzt abgeschaltet werden – und nicht erst 2021“, so Marianne Kolter von der Anti-Atom-Initiative im Kreis Pinneberg.
- Sind die Atomkraftwerke in Schleswig-Holstein erdbebensicher?
9. November 2012 – Die Initiative Brokdorf-akut stellt mit einer Pressemitteilung die Frage: “Sind die Atomkraftwerke in Schleswig-Holstein erdbebensicher?” Zwar seien Krümmel und Brunsbüttel vom Netz, dennoch lagern dort weiterhin hochradioaktive Brennelemente außerhalb des Sicherheitsbehälters. Auch das AKW Brokdorf sei unzureichend gesichert. Morgen findet in Elmshorn aus Protest eine Demonstration statt.
- Katastrophaler Katastrophenschutz – Aktionswoche für die Stilllegung des AKW Brokdorf
24. Oktober 2012 – Die Bundesregierung und viele Massenmedien vermitteln den Eindruck, als wäre mit dem sogenannten „Ausstiegsbeschluss“ des Bundestages vom Juni 2011 das Atomzeitalter in Deutschland Vergangenheit, als gäbe es keine Gefahren aus Atomkraftwerken mehr. Dabei sind weiterhin neun gefährliche Reaktoren am Netz – und die meisten werden nach derzeitigen Plänen noch bis 2022 laufen. Und jeden Tag kann die Katastrophe passieren.
- AKW Brokdorf: Das Ding muss weg!
20. August 2012 – Das Atomkraftwerk Brokdorf an der Unterelbe wurde beim Atomausstieg vergessen. Die Regierung will den Reaktor noch bis 2021 laufen lassen. Dabei ist er besonders gefährlich, besonders störanfällig und besonders unnötig.
- Im Stresstest durchgefallen: 12 deutsche Atomkraftwerke mit Sicherheitslücken
2. Oktober 2012 – “Die Sicherheitskultur muss verbessert werden”: Bei allen zwölf im “Stresstest” nach Fukushima geprüften deutschen AKW müssen die installierten Warnsysteme nachgebessert werden, fordert der Bericht der EU-Kommission. Zudem seien die Leitlinien für schwere Unfälle nicht umgesetzt. EU-weit schneiden alle 145 Reaktoren schlecht ab.