23. November 2012
Weltweite Atomkraft-Aussteiger
Eine Übersicht zu den Staaten, die weltweit die Zukunft der Atomkraft überdenken oder aussteigen wollen oder in denen die „Renaissance der Atomkraft“ kräftig ins Stocken gekommen ist. Letztes Update: 16.01.2014
Europa
- Belgien steigt von 2015 bis 2025 aus und legt sieben Kraftwerke still. – mehr
- Bulgarien gibt Pläne zum Bau eines Atomkraftwerks an der Donau auf. Eine folgende Volksbefragung im Januar 2013 für den Weiterbau des AKW Belene scheitert an der Wahlbeteiligung. Danach kippte auch das Parlament das Referendum. – mehr
- Deutschland hat den totalen Atomausstieg bis 2022 beschlossen. – mehr
- Grossbritanniens AKW-Konzerne überdenken Neubau aus wirtschaftlichen Gründen. Der Staat setzt dennoch weiter auf AKW. – mehr
- Finnland springen reihenweise die Investoren für ein neues AKW in Fennovoima ab. – mehr
- Frankreich will den Anteil von Atomkraft bis zum Jahr 2025 um 50 Prozent senken – mehr
- Hollands Neubau Borssele II steht vor dem Aus, die Investoren springen ab. – mehr
- Italien hat sich in einer Volksabstimmung zu über 90 %. – mehr
- Lettland, als Mitfinanzier fest eingeplant im Nachbarland Litauen, legte sich Ende Januar 2012 mit einer Parlamentsmehrheit erst einmal quer.
- Litauen hat sich in einer Volksabstimmung im Oktober 2012 gegen einen Neubau ausgesprochen. – mehr
- Österreich hatte schon früh auf AKW verzichtet und will nun auch den Import von Atomstrom abbauen. – mehr
- Juni 2013: Polen verschiebt sein Atomprogramm aus „finanziellen Gründen“ – mehr
- Der Reaktorbau in der Slowakei und in Rumänien stockt – mehr
- Schweden verzichtet auf Neubauten durch den staatlichen Vattenfall-Konzern. – mehr
- In der Schweiz ist mit dem Aussstiegsbeschluss des Ständerats der Ausstieg (fast) definitiv. – mehr
- In Spanien wurde auf eine Laufzeitverlängerung für den ältesten Meiler im Land verzichtet – mehr
- Mai 2013: Russland steigt nicht aus der Atomkraftnutzung aus, aber immerhin musste das AKW-Projekt Kaliningrad gestoppt werden, weil es keine Investoren gibt – mehr
Amerika
- Der größte AKW-Bauer in den USA, General Electric, bescheinigt Atomkraft wegen der Konkurrenz gegenüber billigem Erdgas keine Zukunft. – mehr
- In Kanada wurden Neubauprojekte abgesagt und ein altes AKW stillgelegt – mehr
Südamerika
- Chile will wegen Erdbebengefahr keine neuen AKW bauen und setzt auf Mix von Erneuerbaren Energien.
- September 2013: Brasilien legt AKW-Neubauprojekte auf Eis und will statt dessen auf Windenergie setzen. – mehr
Asien
- Singapur: 16.06.2013 – Singapur schließt neues AKW für die Zukunft aus. Für den kleinen und sehr dicht besiedelten Inselstaat wäre die Notfallplanung wegen des Mangels an entsprechenden Ausweichflächen in der Realität ein großes Problem und nicht zielführend.
- Philippinen: Das einzige AKW in Bataan ist nie ans Netz gegangen.
- Taiwan’s Regierung will schrittweise den Atomenergieanteil an der Stromproduktion reduzieren. – mehr
- Thailand wandte sich nach Fukushima total von Atomplänen ab und intensiviert den Bau von Photovoltaik-Anlagen.
- China verfügte schon Mitte März 2011 eine Überprüfung aller Neubauprojekte, bis 2015 müssen nun 10 Milliarden in die Sicherheit investiert werden – mehr
- Indiens Atomprogramm kommt wegen Widerstand praktisch zum Erliegen. – mehr
- Indonesien legt Baupläne für erstes kommerzielles AKW auf Eis.
- Japan will alle 54 AKW schrittweise stilllegen, keine neuen mehr bauen und rein in die Solarenergie. – mehr
- Kuwait hat seine von der Atomlobby bejubelten und als Zeichen für die Renaissance der Nuklearenergie gewerteten Neubaupläne für gleich vier Werke beerdigt.
- 16. Januar 2014: Vietnam verschiebt den Bau seines ersten Atomkraftwerks um voraussichtlich sechs Jahre bis etwa 2020. Grund sind Bedenken wegen Sicherheit und Effizienz. Vietnam hat bis zum Jahr 2030 den Bau von sieben Atomkraftwerken geplant. Nach dem Atomunfall von Fukushima in Japan sind die Ängste und Vorbehalte gegen diese Form der Energiegewinnung in Vietnam jedoch massiv gewachsen.
Quellen (Auszug): atominfomedia.blogspot.de; 23.11.2012