Fukushima-Betreiber räumt Schuld an Unglück ein
Nach einer parlamentarischen Untersuchung nennt der Betreiber des japanischen Atomkraftwerks Fukushima, dass am 11. März 2011 havarierte, „schlechte Angewohnheiten“ und mangelndes Sicherheitsbewusstsein als Gründe für die Atomkatastrophe.
„derstandard.at“ berichtet mit Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters, dass der Vorsitzende einer Arbeitsgruppe für Reformen bei Tokyo Electric Power (Tepco), Takefumi Anegawa, sagte: sein Unternehmen stelle sich voll und ganz hinter entsprechende Passagen einer parlamentarischen Untersuchung. Zwar gebe es im technischen Abschnitt des Berichts einige Missverständnisse. Der größte Teil der Untersuchung zur Tepco-Firmenkultur sei aber zutreffend.
- „Das geben wir zu, und werden versuchen, uns zu ändern“, versprach der Manager. Es war das bisher klarste Schuldeingeständnis des Unternehmens seit dem Unglück.
Das Fukushima-Kernkraftwerk war im März 2011 von einem Erdbeben und einen dadurch ausgelösten Tsunami getroffen worden. Es folgte das schwerste Atomunglück seit Tschernobyl 1986. Etwa 160.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, viele von ihnen werden wohl niemals zurückkehren können. Erst 18 Monate später räumte Tepco ein, dass das Unglück hätte verhindert werden können.
Tepco ist der größte Energieproduzent Japans. Mitte 2002 wurde bekannt, dass Tepco 16 Jahre lang Unfälle nicht gemeldet und Reparaturen in Atomkraftwerken verzögert hatte. Die entsprechenden Berichte waren gefälscht worden. Die Abschaltung aller 17 Tepco-Reaktoren, davon zehn in der Präfektur Fukushima und sieben am Standort Kashiwazaki-Kariwa wurde zur Überprüfung angeordnet. Bis Juli 2004 wurden alle Reaktoren wieder ans Netz gebracht.
Für die vielen Menschen die ihre Heimat verloren haben, an der radioaktiven Belastung erkrankt sind oder noch erkranken und sterben werden kommt „das bisher klarste Schuldeingeständnis“ zu spät. Aber ein Grund mehr, die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen zu fordern!
- Fukushima: Atomlobby verfasst WHO-Gutachten und spielt Folgen der Katastrophe herunter
7. November 2012 – Eine Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über die Folgen der Atomkatastrophe von Fukushima war längst nicht so unabhängig, wie es schien. Die atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW spricht von “gefährlicher Verharmlosung”: Der Bericht sei weder unabhängig, noch wissenschaftlich.
- Fukushima: Neue Katastrophe ungeahnten Ausmasses droht
2. November 2012 – Im japanischen Fukushima bahnt sich eine Katastrophe an, die die Havarie der vier Reaktoren in den Schatten stellen könnte. Block vier der Reaktorruine versinkt im Erdreich. Ein Kollabieren würde enorme Mengen an Radioaktivität freisetzen.
- Fukushima-Betreiber hat Atom-Risiken bewusst verheimlicht
13. Oktober 2012 – Der japanische Energiekonzern Tepco gibt erstmals die Verharmlosung der Tsunami-Gefahr für das Atomkraftwerk Fukushima zu. Der Konzern habe genau über die Risiken Bescheid gewusst, hatte aber Angst, das Kraftwerk aus Sicherheitsgründen schließen zu müssen. Eine Biologin rät Müttern, die verstrahlte Region zu verlassen.
- Die Fukushima-Lüge: 1 Jahr nach dem Tsunami
8. Oktober 2012 – Als die japanische Regierung am 11. März 2011 um 19.06 Uhr den atomaren Notstand ausrief, hielt die Welt den Atem an. Das große Erdbeben und der darauf folgende Tsunami hatten in Japans Norden am Nachmittag ganze Städte ausgelöscht. Vier Reaktorgebäude des Atomkraftwerks Fukushima Daichi wurden durch Explosionen zerstört. Die Recherchen von ZDFzoom zeigen, wie TEPCO und die Behörden seit Ausbruch der Katastrophe deren wahres Ausmaß verschweigen und die Öffentlichkeit täuschen.
- Studie: Fukushima-Unglück verursachte Mutationen
15. August 2012 – Die Reaktorkatastrophe von Fukushima hat offenbar Spuren bei den dort heimischen Schmetterlingen hinterlassen. Forscher entdeckten noch in der dritten Generation Mutationen bei einer Art, die sie im Umfeld des Unglücksorts gesammelt hatten. Wenige Monate nach der Katastrophe waren bei einigen Schmetterlingen (Zizeeria maha) etwa Form und Farbmuster der Flügel verändert.
- Mythos der “sicheren Atomkraft” ist Schuld an Fukushima
23. Juli 2012 – Die Atomkatastrophe in Fukushima ist nach Ansicht der japanischen Regierung auch Folge eines “Sicherheitsmythos”, das die Atomlobby jahrzehntelang um die Atomkraft aufgebaut hat. Die Atomaufsicht habe zu sehr auf die Sicherheit der Atomkraft vertraut, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Abschlussbericht eines offiziellen Untersuchungsgremiums des Fukushima-GAU. Diese falsche Annahme ist die Grundlage für den derzeitigen Weiterbetrieb der AKW auf der ganzen Welt, merken Atomkraftgegner an.
- Fukushima ein “schwerwiegendes Desaster von Menschenhand”
7. Juli 2012 – Die Katastrophe von Fukushima war das Ergebnis von Kungeleien zwischen Regierung, Atomaufsicht und der Betreiberfirma Tepco. Befehle seien blind befolgt worden. Zu diesem Urteil kommt ein Untersuchungsausschuss des japanischen Parlaments. Schuld an der schwersten Atomkatastrophe in der Geschichte ist menschliches Versagen. Ein Schlag ins Gesicht aller Opfer. Während bei Kindern die Strahlenschäden sichtbar werden, gehen hundertausende aus Protest gegen das Wiederanfahren von AKW auf die Straße.
- Super-GAU in Japan – Die Legende vom Einfluss des Tsunami
6. März 2012 – Am 11. März 2011 kam es im japanischen Atomkraftwerk Fukushima nach einem Erdbeben zu einem Super-GAU. Weltweit wird der Legende geglaubt, ausschließlich der dem Erdbeben folgende Tsunami sei für die atomare Katastrophe verantwortlich gewesen. Denn: Die Ereignisse wurden von der Bertreiberfirma Tepco und der japanischen Regierung so dargestellt, dass in der Öffentlichkeit als Ursache mehr der Tsunami und weniger das Erdbeben wahrgenommen worden ist. Dieser offensichtlich interessengeleitete Versuch einer Geschichts(um)schreibung geht an der Realität vorbei. Dies kann mit einer minutiösen Analyse der Geschehnisse nachvollzogen werden. Der Super-GAU ist eingetreten, weil wichtige Hochdruck-Einspeisesysteme unabhängig von behaupteten Tsunami-Schäden ausgefallen sind.
- Studie: Verseuchung durch Fukushima ist “dauerhaft”
2. März 2012 – Die radioaktive Verseuchung durch die Atomkatastrophe im japanischen Fukushima ist nach Einschätzung französischer Experten “dauerhaft und langjährig”. Dies gelte vor allem für die Belastung mit Cäsium 137, dessen Radioaktivität sich nur alle 30 Jahre halbiere, heißt es in einem rund ein Jahr nach der Katastrophe veröffentlichten Bericht des französischen Strahlenschutzamtes IRSN. Atomkraftgegner fordern, die Folgen von Strahlung nicht weiter zu verharmlosen und endlich absolute Schlüsse aus dem Super-GAU zu ziehen.
- Greenpeace-Studie: Systematisches Versagen von Politik und Industrie in Fukushima
28. Februar 2012 – Ein Jahr nach der Atomkatastrophe in Japan legt Greenpeace einen Bericht vor, der belegt, dass die Reaktion von Politik und Industrie auf den mehrfachen Super-Gau alles andere als angemessen war. Statt in alternative Wege der Stromgewinnung zu investieren, suchen Behörden und Entscheidungsträger aber jetzt nach Wegen, wie sie das Vertrauen der Menschen in die Atomenergie wieder herstellen können.
Quellen (Auszug): derstandard.at, de.wikipedia.org; 14.12.2012