„Weiter eine latente Gefahr“: Störfälle im AKW Biblis und Krümmel
In den abgeschalteten Atomkraftwerken Biblis und Krümmel haben sich Störfälle ereignet. Die Gefahr bleibt latent, meinen Atomkraftgegner und fordern einen zügigen Abriss.
Im hessischen Atomkraftwerk Biblis B ist eine undichte Stelle an einer Leitung des Nebenkühlwassersystems entdeckt worden. Bei einem Rundgang auf der Anlage sei festgestellt worden, dass eine Rohrleitung des Systems tropfte, das zur Versorgung eines Notstromaggregats mit Kühlwasser aus dem Rhein dient, heißt es in der Mitteilung des zuständigen Ministeriums in Hessen. Es seien etwa ein bis zwei Tropfen pro Stunde ausgetreten, das Leck nun aber abgedichtet.
Auch im seit Jahren abgeschalteten AKW Krümmel hat es einen Ausfall gegeben: Ein Fehler an einer Elektronik-Baugruppe hätte im Bedarfsfall das Starten eines Notstromdiesels verhindert, teilte der Betreiber Vattenfall am Freitag mit. Das Ereignis hat sich bereits am 22. Dezember ereignet. Laut Vattenfall hätten drei Notstromdiesel zur Verfügung gestanden – einer mehr als im derzeitigen Anlagenzustand gefordert. Nach etwa einer Stunde sei der Schaden behoben gewesen. Die Untersuchungen zur Ursachenklärung seien aufgenommen worden, schreibt die Atomaufsicht in Schleswig-Holstein.
Atomkraftgegner machen darauf aufmerksam, dass auch die stillgelegten Meiler in Deutschland immer noch eine latente Gefahr darstellen:
„Die Kühlsysteme müssen in Biblis und Krümmel zu jeder Zeit funktionieren, weil die Brennelemente im Lagerbecken ständig gekühlt werden müssen. Fallen die Systeme aus, können die Stäbe schmelzen, es könnte sich eine Katastrophe entwickeln“, so Jan Becker von contrAtom. „Wir fordern unverzüglich die Entfernung der Brennelemente aus den Reaktoren, der Abriss der Meiler muss schleunigst beginnen.“
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Quellen (Auszug): dpa, abendblatt.de, kn-online.de, fr-online.de, schleswig-holstein.de; 28.12.2012