NRW-Landeskonferenz der Anti-Atom-Bewegung: „Atomausstieg auch in NRW umsetzen“
„Zwei Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima muss der Atomausstieg in NRW endlich umgesetzt werden. Stattdessen werden die Atomanlagen in Gronau (Urananreicherung) und Duisburg (Atommüllkonditionierung) sogar noch ausgebaut und sollen zeitlich unbegrenzt weiterlaufen. Zugleich sind die massiven Atommüllprobleme an den Atomstandorten Gronau, Ahaus, Hamm, Würgassen, Duisburg und Jülich weiterhin völlig ungelöst“, resümieren Atomkraftgegner aus Nordrhein-Westfalen nach ihrer Konferenz am vergangenen Wochenende. Deshalb rufen die Anti-Atomkraft-Initiativen in NRW zum zweiten Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Fukushima am 9. März zu einer überregionalen Demonstration vor der Urananreicherungsanlage Gronau auf.
„Wir fordern von der Bundes- und der Landesregierung die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen, ein Ende der Forschung an neuen Reaktorlinien sowie den Stopp der Atomtransporte quer durchs Land. Die Landesregierung muss endlich der Bundesregierung und der Atomindustrie Dampf machen,“ erklärten die VertreterInnen zahlreicher Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltverbände aus dem Rheinland, dem Ruhrgebiet, dem Münsterland, Ostwestfalen und Osnabrück auf einer Landeskonferenz der Anti-Atom-Bewegung in Münster.
Mittlerweile rufen rund 70 Initiativen und Verbände zu der Demonstration in Gronau auf. Die Demonstration findet im Rahmen bundesweiter Proteste zum Fukushima-Jahrestag statt. Die Landeskonferenz unterstützt ausdrücklich die parallel stattfindenden Demonstrationen vor den benachbarten Atomkraftwerken Grohnde (Niedersachsen) sowie am 10. 3. in Tihange (Belgien).
Atomarer Sorgenbericht für NRW
Zugleich planen die Anti-Atomkraft-Initiativen die Erstellung eines atomaren Sorgenberichts für NRW und die angrenzenden Regionen. „In unserer Region befindet sich von der Atomforschung (Jülich/Aachen), der Urananreicherung (Gronau) und der Brennelementefertigung (Lingen) über den Betrieb der AKW Grohnde, Lingen und Tihange bis zur Atommüllkonditionierung (Duisburg) und der sog. „Zwischen“-Lagerung in Ahaus und Gronau die gesamte Palette der Atomwirtschaft, die auch international große Bedeutung hat. Und es ist kein Ende in Sicht – der Atomausstieg scheint an NRW und den angrenzenden Regionen komplett vorbeizugehen. NRW ist keine atomfreie Insel der Glückseligen, deshalb gehen wir weiterhin auf die Straße, bis der Atomausstieg in allen Facetten endlich umgesetzt ist,“ so die Landeskonferenz in ihrer Abschlusserklärung.
Ebenfalls geplant sind Gedenk- und Infoveranstaltungen zum Tschernobyl-Jahrestag im April sowie ein Anti-Atom-Camp im Münsterland. Bereits im Februar wird es eine Infotour mit Veranstaltungen im Vorfeld der Gronau-Demonstration geben.
- weitere Informationen: www.fukushima-jahrestag.de