Bulgarien: Pläne für AKW Belene nun „endgültig tot“
Im bulgarischen Parlament wurde am 27.2. über das umstrittene Atomkraftwerksprojekt Belene abgestimmt – und eine beeindruckende Mehrheit stimmte für eine Beendigung des Projekts. Ein Sieg der Intelligenz über die Propaganda, meinen Atomkraftgegner.
„Die heutige Abstimmung im bulgarischen Parlament ist ein Sieg der Intelligenz über die Propaganda, die der bulgarischen Bevölkerung einreden wollte, dass das ‚untote‘ Atom-Projekt aus Sowjet-Zeiten marktwirtschaftlich Sinn machen würde“, so Reinhard Uhrig, Atomexperte bei GLOBAL 2000.
Die Bevölkerung selbst war nicht zur Volksabstimmung zu locken gewesen, nur 22 Prozent stimmten vor wenigen Wochen über Belene ab. Verfassungsgemäß war nun das Parlament gefragt, über eine Wiederauflage des Atomprojekts abzustimmen: 114 sprachen sich für eine Beendigung des Projekts aus, lediglich 40 wollten die weitere Durchführung duchsetzen.
„Damit ist der atomare Zombie Belene in einem Erdbebengebiet glücklicherweise vom Tisch. Es ist aber immer noch zu befürchten, dass Bulgarien den bereits bestellten und bezahlten russischen Reaktor in den bestehenden Nuklearkomplex Kosloduj integriert, an den die EU 850 Millionen Euro für die Abwrackung von anderen alten russischen Reaktoren zahlt“, sagt Uhrig abschließend.
- Atomenergie in Bulgarien: Abstimmung mit den Füssen
28. Januar 2013 – Am 27. Januar sollten die Bulgaren darüber abstimmen, ob die Atomenergie durch den Bau eines neuen AKW entwickelt werden solle. Eigentlich ging es um Belene, das AKW, das in einem Erdbebengebiet errichtet werden sollte und das die Regierung Bulgariens letztes Jahr gestoppt hat: Die Projektkosten schossen ins Kraut, der Widerstand wuchs immer weiter und weit und breit kein Investor.
- Bulgarien: Volksabstimmung über neues Atomkraftwerk
27. Januar 2013 – Die Bulgaren sollen in einem Referendum Anfang nächsten Jahres über den Bau des umstrittenen Atomkraftwerks Belene entscheiden. Die erste landesweite Volksbefragung nach der demokratischen Wende wurde für heute anberaumt. Der Meiler-Bau an der Donau war nach vielen Jahren finanziell gescheitert.
Quelle (Auszug): PE Global2000, 27.02.2013