10.000 Unterschriften gegen Uranfabrik
Über 10.000 Unterschriften für die Stilllegung der Uranfabrik in Gronau sind gestern von ROBIN WOOD und Initiativen aus NRW dem für Atomaufsicht zuständigen Wirtschaftsministerium übergeben worden. Mit den Unterschriften wird die umgehende Stilllegung der Anlage gefordert. Das Ministerium ist gleichzeitig die Genehmigungs- und Aufsichtsbehörde für den Betrieb der UAA.
Wenige Tage vor der am 9. März stattfindenden Fukushima-Demonstration in Gronau wollen die Anti-Atom-Gruppen den Druck auf die Landesregierung in NRW erhöhen, damit der Ausstieg weiter geht.
„Atomausstieg in NRW bedeutet für die Landesregierung derzeit, auf Berlin zu zeigen und selbst die eigenen Aufgaben nicht zu erledigen. Seit eineinhalb Jahren prüft die Atomaufsicht in NRW die Sicherheit in Gronau und noch immer liegen keine Ergebnisse vor“, bemängelt Dirk Seifert, Energiereferent von ROBIN WOOD.
Die Sicherheitsmängel liegen auf der Hand: Die Uranfabrik in Gronau ist ein wachsendes Atommülllager mit tausenden Tonnen Uran. Bis zu 60.000 Tonnen gefährliches Uran sollen künftig vor Ort gelagert werden dürfen – zusätzlich zu dem vorhandenen Uranhexafluorid-Freilager. Es gibt keinen Schutz vor Flugzeugabstürzen. Und völlig ungeklärt ist, was dauerhaft mit dem Atommüll geschehen soll. In Großbritannien plant URENCO den Uranmüll für 100 Jahre bis zum Jahr 2120 zu lagern.
„Es ist höchste Zeit, dass NRW die gravierenden Sicherheits- und Atommüllprobleme in Gronau endlich angeht“, so Seifert.
Die Zentrifugentechnik zur Urananreicherung ist militärisch höchst sensibel, kritisiert Udo Buchholz, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU). Wer die Zentrifugentechnik besitzt, könne damit auch atomwaffenfähiges Uran-Material anreichern. Pakistan kam durch die Zentrifugentechnik zu Atomwaffen, und auch im Iran ist die Zentrifugentechnik im Einsatz.
„Doch weder die Landesregierung noch die Bundesregierung nehmen die Gefährlichkeit der Urananreicherung ernst”, so Buchholz.
Zudem sei die Anzahl der Urantransporte von und zur Urananreicherungsanlage erschreckend hoch: 42 Uranzüge und fast 700 Uran-LKWs für einen Zeitraum von zwei Jahren bedeuten ein enormes Gefahrenpotenzial für NRW, betont Buchholz.
- Aus Protest gegen den Betrieb der Urananreicherungsanlage und zum Gedenken an die Opfer der Fukushima-Katastrophe rufen über 100 Initiativen und Verbände für Samstag (9. März) zur Teilnahme an einer Demonstration vor der Urananreicherungsanlage auf. Beginn ist um 13.00 Uhr am Haupttor, Röntgenstr. 4
- alle Infos: www.fukushima-jahrestag.de
- Aufruf zu Protest: Zwei Jahre Fukushima – Atomanlagen abschalten!
Die Atomkatastrophe von Fukushima dauert an. Mindestens 380.000 Menschen mussten evakuiert werden – vermutlich für Jahrzehnte. Viele Regionen auch außerhalb der Sperrzone sind radioaktiv stark belastet, Lebensmittel verseucht. In den baufälligen Ruinen der Reaktoren kann es jederzeit erneut zu massiver Freisetzung von Strahlung kommen. Fukushima bleibt eine Mahnung für alle: Atomausstieg – jetzt! Am 9. März 2013 gehen wir an den AKWs Grohnde und Gundremmingen sowie an der Uranfabrik Gronau auf die Straße.
Quelle (Auszug): PE Robin Wood, 06.03.2013