Argentinien: Greenpeace-Aktivisten besetzen AKW Embalse
40 Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben am Fukushima-Jahrestag ein Atomkraftwerk in Argentinien besetzt. Sie forderten die Stilllegung des alten Meilers von Embalse und den Atomausstieg für ihr Land.
Greenpeace hat so einmal mehr auf Sicherheitslücken in den bestehenden Atomkraftwerken aufmerksam gemacht. Am Reaktor wurde ein großes Banner mit der Aufschrift „Stop der nuklearen Gefahr“ entrollt. Während der Aktion griffen Sicherheitskräfte die Aktivisten an und verletzten einen Pressevertreter.
„Diese Aktion von Greenpeace zwei Jahre nach der Katastrophe von Fukushima zeigt, dass die Sicherheit der nuklearen Anlagen anfällig für das Unerwartete ist“, so Mauro Fernández, Koordinator der Greenpeace Energy Kampagne in Argentinien.
Das AKW Embalse befindet sich in der Provinz Córdoba in Argentinien. Es ist seit 1984 in Betrieb und besteht aus einem CANDU-Reaktor. Am 30. Juni 1983 kam es zur Überhitzung des Kühlkreislaufs, 1986 zum Austritt von Schwerem Wasser. Beide Vorfälle wurden von den Verantwortlichen lange Zeit geheim gehalten, nur die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) informiert. Bis 2007 ereigneten sich mindestens zehn Störfälle. Atomkraftgegner fordern die Schließung der Anlage, u.a. weil sie in einer erdbeben-gefährdeten Region liegt. Der Betreiber Nucleoelectrica Argentina S.A plant hingegen eine Laufzeitverlängerung bis mindestens 2030.
Argentinien betreibt insgesamt zwei Reaktoren an zwei Standorten. Ein zweiter Block am Standort Atucha ist seit 1981 in Bau befindlich. Auch deutsche Firmen sind daran beteiligt. Atomkraft hat heute einen Anteil von sieben Prozent an der Gesamtstromerzeugung des Landes.
httpv://www.youtube.com/watch?v=N45ohGLksiU
- 27 Stunden auf AKW-Gelände: Greenpeace-Aktivisten testen Sicherheit in Schweden
11. Oktober 2012 – Mehr als 70 Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace haben am Dienstagmorgen einen friedlichen Stresstest in zwei schwedischen Atomkraftwerken (AKW) durchgeführt. Auf dem Gelände des AKW Forsmark überwanden die Greenpeacer mit Leitern die Zäune. Am AKW Ringhals fand auf dem Firmengelände ein Fahrrad-Stresstest statt.
Quelle (Auszug): greenpeace.org/argentina/es, de.wikipedia.org; 12.03.2013