Im Kino: „Unser gemeinsamer Widerstand“
Der Film “Unser gemeinsamer Widerstand” visualisiert auf eindrucksvolle und besonders spannende Weise den jahrzehntelangen Kampf gegen die Atomenergie in Deutschland. Zigtausend Akteure sind bei ihren Aktionen an Bauzäunen und Bahntrassen zu sehen – von den 70er Jahren bis heute. Bilder von Kundgebungen, Sabotageakten, Protesten sowie von jeder nur erdenklichen Form des Widerstandes und der politischen Auseinandersetzung der größten außerparlamentarischen Bewegung in der Bundesrepublik wechseln sich in rasanter Folge ab. Am kommenden Freitag ist Premiere in Hamburg.
In dem 75-minütigen Querschnitt des nicht kommerziellen Films erzählen die Filmemacher als Aktivistinnen und Aktivisten über den Widerstand, in den sie direkt eingebunden waren und noch sind. Der Film wurde anlässlich des GAUs in Fukushima am 12. März 2011 von einer eigenständigen Videogruppe innerhalb der Bürgerinitiative “Altonaer Museum bleibt!” 2012 produziert. Der Film macht einfach Mut, sich zu wehren gegen die Atomenergie und ihre fatalen Folgen für alle Menschen weltweit.
- Die Premiere des Films findet am Freitag, dem 22. März um 19.00 Uhr im Centro Sociale im Karolinenviertel statt. Der Eintritt ist frei. Als Gast ist der Physiker Dr. Fritz Storim, ein Aktivist der ersten Stunde eingeladen, um über die aktuelle Situation des Atomausstiegs zu berichten.
Der Film verfolgt keine zeitliche Chronologie – sondern hat eher eine “emotionale Ordnung”. Es werden jeweils in sich geschlossene Themen behandelt. So wird zunächst vom Widerstand in Wyhl 1973 bis 1977 erzählt, dann von Gorleben, wo es 1977 begann und der Widerstand bis heute anhält. Daraufhin folgen Sequenzen zur historisch wichtigsten Demonstration in Grohnde am 19. März 1977. Weitere Bilder schildern die Vorgänge in Brokdorf und Wackersdorf. Zudem werden Ausblicke z. B. zu Anti-Castor-Aktionen in Frankreich gezeigt und vieles mehr. Der Film zeigt verschiedene Widerstandsformen gleichwertig nebeneinander und favorisiert keine bestimmte Widerstandsform und propagiert auch keine Weisheiten oder Patentrezepte. Er zeigt allenfalls Aussagen von Aktivistinnen und Aktivisten, wobei auf die typischen “Volksredner” verzichtet wurde. Es sind viele Szenen von Widerstandshandlungen zu sehen, die noch nie zuvor gezeigt wurden und andere, die wenig bekannt sind. Alles was gezeigt und gesagt wird, sind Dokumentar-Darstellungen (es handelt sich nicht um einen Spielfilm).
Gesichtet und verwendet wurden eigene Filmaufnahmen, aber auch etliche Szenen aus mehreren Hundert anderen Filmen aus der Anti-AKW-Bewegung, einem Landesarchiv sowie von Fernsehsendern, die das Material dankenswerterweise zur Verfügung gestellt haben. Der Film ist darum bemüht, einen kleinen Beitrag zur Veränderung der herrschenden Unordnung zu leisten.
„Allein schon die hohen Betonfüße von Strommasten, deren Bedeutung mit dem Widerstand die wenigsten kennen, zeigt, wie wichtig der Film ist, damit diese Infos nicht in der Geschichte vergraben werden. Eine unserer Absichten ist uns mit dem Film sicher gelungen: Nach dem Film haben die Menschen das Bedürfnis über die Dinge, die sie – angeregt durch den Film – bewegen, zu diskutieren. Es fanden bisher sehr ernsthafte tief bewegende Gespräche statt. Auffallend ist, dass er auch besonders jüngere Menschen anspricht“, ergänzt Dieter Kröger.
- Premiere am Freitag, dem 22. März 2013 um 19.00 Uhr in das Centro Sociale, in der Sternstraße 2, Hamburg
Quelle: PE der Filmgruppe, 20.03.2013