Jetzt offiziell: Schacht Konrad erst 2021
Atomkraftgegner hatten bereits im September letzten Jahres auf erneute Verzögerungen hingewiesen, nun ist es offiziell: nicht wie bislang immer wieder beteuert kann das Atommüllendlager Schacht Konrad bei Salzgitter 2019 in Betrieb gehen, sondern vermutlich erst 2021. Kritiker fordern einen sofortigen Baustopp.
Das mit dem Bau beauftragte Unternehmen DBE hat einen erheblichen Mehraufwand für die Sanierung von mindestens einem der beiden alten Schächte des früheren Eisenerzbergwerks festgestellt, schreibt die Nachrichtenagentur dpa. Als Verzugszeitraum werden aktuell zwei Jahre angegeben. Bislang planten die AKW-Betreiber 2019 mit dem Einlagerungsbeginn, Vattenfall zum Beispiel macht den Antrag auf Rückbau das AKW Brunsbüttel davon abhängig.
Zur bereits genehmigten Schachtanlage Konrad soll der Großteil der Abfälle aus deutschen Atomkraftwerken gehen. Atomkraftgegner verweisen seit Jahrzehnten auf Sicherheitsmängel.
„Für die Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Abfall soll es eine Enquete-Kommission geben, das ganze Verfahren soll neu aufgerollt werden. Aber an Schacht Konrad wird nicht gerüttelt“, so Atomkraftgegner. „Wir fordern vom neuen niedersächsischen Umweltminister Wenzel einen sofortigen Baustopp. Auch für Konrad müssen Sicherheitskriterien und Ansprüche an ein Endlager völlig neu diskutiert werden.“
- Was ist nationale Beschränkung für Schacht KONRAD noch wert?
14. Januar 2013 – Schacht KONRAD in Salzgitter droht zur Atommüllkippe der Europäischen Union zu werden, warnt Ursula Schönberger vom Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD e.V.: Es fällt auf, dass sich alle Parteien und die Bundesregierung zwar entschieden vom Export deutschen Atommülls ins Ausland distanziert haben, nicht aber vom Import, den die jetzt vorgelegte Novellierung des Atomgesetzes ebenso möglich machen würde.
- Antrag auf Rückbau für das AKW Brunsbüttel – Druck auf Schacht Konrad
3. November 2012 – Der Atomkonzern Vattenfall hat einen Antrag auf Rückbau für das stillgelegte AKW Brunsbüttel bei der zuständigen Atomaufsicht in Schleswig-Holstein eingereicht. Allerdings will der Konzern den Antrag zurückziehen, sollte bis 2018 kein Endlager für den leicht- und mittelaktiven Atommüll zur Verfügung stehen. Will der Konzern Druck auf die Politik ausüben, ein ungeeignetes Bergwerk als Endlagerstätte durchzusetzen?
- Schacht Konrad frühestens 2024 fertig – Einlagerungsgenehmigung für Abfall in Ahaus jedoch nur bis 2020!
13. September 2012 – Schwach- und mittelradioaktiver Atommüll aus dem Rückbau deutscher Atomkraftwerke wird bereits regelmäßig u.a. aus der Atommüllkonditionierungsanlage Duisburg per LKW nach Ahaus gefahren, um dort zwischengelagert zu werden. Was aber ist mit dem Müll geplant und wo soll der Müll nach einer Zwischenlagerung in Ahaus hin?
- Atom-Transporte in Schacht Konrad nicht sicher
1. August 2012 – Künftige Transporte mit Atommüll zum Endlager Schacht Konrad bei Salzgitter könnten nach Ansicht von Experten die Sicherheit der Bevölkerung gefährden. Das kritische Gutachten weist auf eklatante Mängel in bishigren Ausarbeitungen hin, auf deren Grundlage die Inbetriebnahme des Atommüllendlagers fusst. Atomkraftgegner fordern den sofortigen Stop der Ausbauarbeiten.
Quelle (Auszug): dpa, 30.03.2013