USA: Explosionsgefahr in Atommülllager Hanford
Im maroden Atommüll-Lager Hanford droht Explosionsgefahr, weil sich in alten Behältern Wasserstoff ansammelt. Vor wenigen Wochen war von Lecks berichtet worden, durch die seit Jahren Radioaktivität austritt. Der Standort gilt als der am schwersten radioaktiv verseuchte Ort der westlichen Hemisphäre.
Auf dem weitläufigen Gelände im Südosten des US-Bundesstaats Washington wurde in den 40er-Jahren und während des Kalten Krieges Plutonium zum Atombombenbau erzeugt. Später kamen mehrere Nuklearreaktoren hinzu, der letzte von ihnen wurde 1987 stillgelegt.
Ende Februar wurden mehrere Lecks in sechs von insgesamt 177 unterirdischen Tanks bekannt, in denen seit Jahrzehnten radioaktive Flüssigkeit gelagert wird. In dem Zusammenhang wurde eine „akute Gefahr für die Gesundheit von Menschen“ abgewiesen. Es würde „ziemlich lange dauern, bis der Atommüll ins Grundwasser oder in den nahe gelegenen Columbia River gelange“, so der Gouverneur von Washington, Jay Inslee.
Nun berichten US-Medien allerdings, dass aufgrund einer gefährlichen Ansammlung von Wasserstoffgas akute Explosionsgefahr bestehe. Innerhalb der Mauern der veralteten Tanks, insbesondere solcher mit Doppel-Wänden, könnte das freigesetzte Wasserstoff im Zusammenspiel mit Sauerstoff eine hochexplosive Mischung ergeben, schreibt der FOCUS am 05.04. Das Ergebnis wäre eine Knallgasexplosion, räumte das Defense Nuclear Facilities Safety Board (DFNSB) auf eine entsprechende Sicherheitsanfrage des demokratischen Senators Ron Wyden ein.
Schon im Februar wurde bemerkt, dass zum Einen die Lecks schon seit Jahren bekannt sind, zum Anderen es sich wohl um politische Schachzüge handelt, um an möglichst üppige Finanzmittel aus dem Bundeshaushalt zu gelangen. Die Sanierung von Hanford verschlingt Unsummen und eine Ende ist nicht in Sicht. Es bleibt – für immer – ein Relikt des Kalten Krieges und ein Mahnmal des Nuklearen Wettrüstens.
- USA: Leck in Lagertanks des Forschungszentrums Hanford
24. Februar 2013 – Das Gelände ist doppelt so groß wie Hamburg und gilt als das am stärksten verseuchteste in der westlichen Welt: das Atomforschungzentrum Hanford in den USA. Hier wurde seit den 40er Jahren vor allem Plutonium für das Atomwaffenprogramm der Vereinigten Staaten hergestellt. Auch wenn alle Reaktoren stillgelegt sind, lagern noch immer große Mengen radioaktiver Abfall dort. Seit Jahren lecken die Tanks, riesige Mengen radioaktive Flüssigkeit ist schon ausgelaufen. Eine vollständige Sanierung des Geländes erweist sich als kaum möglich. Es wird für immer eine Erbe des atomaren Wettrüstens und eine hochgefährliches Relikt für kommende Generationen sein
Quelle (Auszug): focus.de, 05.04.2013