AKW-Leitung erwähnt beiläufig: Schon wieder undichtes Spaltelement im AKW Gundremmingen
Im Block B des AKW Gundremmingen ist wohl wieder ein Spaltelement undicht. Dies wurde von der AKW-Leitung heute beiläufig beim Jahrespressegespräch bekannt gemacht. Seit dem Jahr 2010 häufen sich im AKW Gundremmingen Vorkommnisse mit undichten Spaltelementen. Bis heute haben die verantwortlichen RWE-Manager noch nicht die Ursache geklärt, zumindest nicht den Bürgern mitgeteilt.
Undichte Spaltelemente führen in der Regel zu höheren Freisetzungen von Radioaktivität. Dabei werden die Grenzwerte angeblich nicht verletzt. Aber diese Grenzwerte sind nicht so bemessen, dass sie vor zusätzlichen Krebserkrankungen schützen würden. Die Grenzwerte sind ein Kompromiss zwischen den Interessen des AKW-Betriebs und denen des Gesundheitsschutzes.
Das AKW Gundremmingen setzt mit seinen alten und problematischen Siedewasserreaktoren im Regelfall die meiste Radioaktivität aller deutschen AKW frei. Hinzu kommt, dass in Gundremmingen mit Spaltelementen experimentiert wird. Es werden dem Vernehmen nach auch russische WAU-Elemente und sehr viele plutoniumhaltige MOX-Elemente eingesetzt. Laut der atomkritischen Initiative FORUM mehr als in irgendeinem anderen Siedewasserreaktor der Welt. Außerdem wurde seit Jahren die Anreicherung der Elemente mit den Spaltstoffen Uran235 und Plutonium239 erhöht. Laut FORUM sind das Vorbereitungen auf eine im Herbst 1999 beantragte und bis heute noch nicht genehmigte Leistungserhöhung der Gundremminger Reaktoren.
Wann endlich greift das Bayerische Umweltministerium als verantwortliche Aufsichtsbehörde ein?
- Emissionsspitzen aus Atomkraftwerk Gundremmingen: Schützen amtliche Grenzwerte Embryonen?
20. November 2011 – Während einer Revision mit Wechsel von hochradioaktiven Brennelementen werden durch das Öffnen des Reaktordruckbehälters erhöhte Mengen radioaktiver Substanzen vom Atomkraftwerk über den Kamin in die Umgebung abgegeben. Zu Beginn der diesjährigen Revision in Gundremmingen erreichte die Edelgaskonzentration im Maximum das 500-fache des Werts vor der Revision. Der IPPNW sieht Embryonen auch bei Strahlungswerten unterhalb der Grenzwerte gefährdet.
- Radioaktive Emissionsspitze zu Revisions-Beginn des Atomkraftwerks Gundremmingen
12. November 2011 – Das zwischen Ulm und Augsburg gelegene Atomkraftwerk Gundremmingen hat zu Beginn der Jahresrevision im September sehr viel mehr radioaktive Edelgase abgegeben als im vorherigen Leistungsbetrieb. Nach Angaben der atomkritischen Ärzteorganisation IPPNW lag die Emissions-Konzentration des Atomkraftwerks vor der Revision in der Größenordnung von drei Kilo-Becquerel pro Kubikmeter (kBq/m3).
- AKW im unverantwortlichen Blindflug: Ursachen der Schäden an den MOX-Spaltelementen in Gundremmingen seit einem Jahr ungeklärt
9. November 2011 – Das AKW Gundremmingen kennt nach heute in der Günzburger Zeitung stehenden Aussagen des Pressesprechers immer noch nicht die Ursache der Schäden an seinen MOX-Spaltelementen. Am 5. November des Vorjahres hatte nach dem Auftreten von auffällig vielen MOX-Schäden das AKW verkündet: “Eine detaillierte Schadensanalyse wird in einigen Monaten vorliegen.” Jetzt heißt es, die Ursachenforschung laufe noch.
- Atomausstieg? Die Wahrheit Teil 18: Zweierlei Mass in Gundremmingen – aber nicht die Sicherheit
18. Juli 2011 – Deutschland steigt aus. Bis 2022 sollen in einem Stufenplan alle Atomkraftwerke abgeschaltet werden, das erste bereits 2015. Schwarz/gelb feiert das eigene Einknicken im Fortbestand der Atomenergie als Erfolg, rot/grün stimmt mit dem Argument “alternativlos” zu. Und im Atomkraftwerk Gundremmingen wird mit zweierlei Maß gemessen – allerdings nicht mit der Sicherheit.
- Isar-1 & Gundremmingen: Bayerische AKW liegen bei Strahlenbelastung vorn!
7. April 2010 – Die bayerischen Atomkraftwerke Gundremmingen und Isar 1 zählen deutschlandweit zu den AKW mit der höchsten radioaktiven Belastung für Luft und Abwasser. Das geht aus dem jährlichen Bericht des Bundesumweltministeriums zu Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung hervor.
Quelle (Auszug): www.atommuell-lager.de; 27.03.2012