Bulgarien: Störfall im AKW Kosloduj
Wegen einer Panne ist am vergangenen Wochenende ein Atomreaktor im bulgarischen Atomkraftwerk Kosloduj abgeschaltet worden. Es habe ein Leck in einem Kühlkreislauf gegeben, berichtet die Deutsche Presseagentur. Am Standort wurde kürzlich von der EU die „sichere Lagerung“ von Atommüll über 300 Jahre genehmigt.
Wasser zur Abkühlung eines Generators sei im Maschinenhaus ausgeflossen, teilte das AKW an der Donau am Montag mit.
Am Standort befinden sich insgesamt sechs Reaktoren, von denen vier im Rahmen des EU-Beitritts wegen Sicherheitsmängeln stillgelegt werden mussten. Nun sind noch zwei 1.000-Megawatt-Blöcke in Betrieb.
Kürzlich genehmigte die Europäische Kommission die Lagerung von schwach und mittelaktiven Abfällen aus dem Betrieb des Kraftwerks auf dem Gelände des AKW. Die Europäische Kommission kam nach Prüfung der Pläne zu dem Schluss, dass die Entsorgung der radioaktiven Abfälle aus den stillgelegten Meilern Kosloduj-1 und -2 zu „keiner erheblichen radioaktiven Belastung“ des Wassers, des Bodens oder der Luft in einem anderen EU-Mitgliedsstaat führen werde. Auch seien keine gesundheitlichen Auswirkungen aufgrund des Austritts gasförmiger und flüssiger radioaktiver Stoffe zu erwarten. Das Lager soll die schwach- und mittelaktiven Abfälle Bulgariens der nächsten 60 Jahre aufnehmen und sie während rund 300 Jahren sicher lagern. Die Eröffnung des Lagers ist für 2015 vorgesehen.
Außerdem sollen nach dem Scheitern des Baus zweier Reaktoren am Standort Belene diese in Kozloduy entstehen. Die im Februar zurückgetretene bürgerliche Regierung wollte zudem Betriebszeit der beiden verbliebenen Meiler sowjetischer Bauart verlängern. Kozloduy liegt nur vier Kilometer von der Grenze Rumäniens entfernt.
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27. Februar 2013 – Im bulgarischen Parlament wurde am 27.2. über das umstrittene Atomkraftwerksprojekt Belene abgestimmt – und eine beeindruckende Mehrheit stimmte für eine Beendigung des Projekts. Ein Sieg der Intelligenz über die Propaganda, meinen Atomkraftgegner.
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28. Januar 2013 – Am 27. Januar sollten die Bulgaren darüber abstimmen, ob die Atomenergie durch den Bau eines neuen AKW entwickelt werden solle. Eigentlich ging es um Belene, das AKW, das in einem Erdbebengebiet errichtet werden sollte und das die Regierung Bulgariens letztes Jahr gestoppt hat: Die Projektkosten schossen ins Kraut, der Widerstand wuchs immer weiter und weit und breit kein Investor.
Quellen (Auszug): dpa, nulearforum.ch, 15./16.04.2013