Kein Atommülltourismus weder nach Biblis noch anderswo!

atomkraftENDE.darmstadt kritisiert als eine der Standort-BIs des AKW Biblis die Vorschläge zusätzlichen Atommüll in CASTOR-Behältern ins dortige Zwischenlager zu karren. Statt dessen fordert die Initiative den sofortigen Stopp der Atommüllproduktion! Wer nicht die kleinste Ahnung hat, wohin der von ihm produzierten Müll soll, darf auch keinen produzieren.

AKW Biblis, Standortzwischenlager; Bild: google

AKW Biblis, Standortzwischenlager; Bild: google

Kaum schienen sich die PolitikerInnen unter viel Jubel auf den „Historischen Endlagerkompromiss“ geeinigt zu haben, schon ist es mit dessen Glanz vorbei. Im Kompromiss schließen die Beteiligten eine weitere Einlagerung von Castorbehältern in Gorleben aus. Dies löst nicht die Probleme mit dem Atommüll, sondern zielt auf die Probleme mit der Anti-AKW-Bewegung. Der Widerstand gegen Gorlebentransporte war zu groß.

Wir erleben gerade wieder das übliche Polittheater mit dem eine Lösung des Atommüllproblems nicht vorwärts kommt. Die Atomkraftbefürworter profilieren sich neuerdings als Beschützer vor den Gefahren radioaktiver Abfälle und lehnen Stellplätze in den Zwischenlagern ab. Rot-Grün dagegen behauptet Verantwortung zu übernehmen, um dann anderen jenen Atommüll vor die Füße zu kippen, den sie im Atomkonsens 2001 ermöglicht haben.

Bei der Bestandsgarantie für die neun noch laufenden AKW´s waren sich fast alle PolitikerInnen sofort einig, bei der Lagerung von Atommüll (ein paar Castoren) ist das Geschrei groß. Dieses Theater wird dem Problem nicht gerecht, da eine akzeptable Lösung des Atommüllproblems nicht in Sicht ist, erfüllt aber deshalb als Nebelkerze genau seine Funktion.

  • Durch den Weiterbetrieb der AKW steigt die Menge des Atommülls täglich. Bei der Produktion von Atomstrom machen die vier Atomkonzerne E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW große Profite, aber den Dreck sollen andere weg machen. Wo bleibt die Müllabfuhr!

Es ist in diesem Zusammenhang daran zu erinnern, daß es sich bei dem Bibliser Zwischenlager um eine genauso unsichere Kartoffelscheune handelt, wie bei der Anlage in Gorleben und bspw. keinen hinreichenden Schutz gegen Flugzeugabstürze bietet. Deshalb sollte sich die Erhöhung der eingelagerten Atommüllmenge verbieten. Außerdem beschränkt die Genehmigung des Zwischenlagers die Einlagerung auf die bestrahlten Brennelemente der Blöcke A und B des AKW Biblis. Wegen lediglich 5 CASTOR-Behältern wäre also ein neues Genehmigungsverfahren notwendig.

  • Die Anti-AKW-Bewegung erlaubt sich, für diesen Fall schon mal breite Proteste und Widerstand anzukündigen. atomkraftENDE.darmstadt fordert den sofortigen Stopp der Atommüllproduktion! Wer nicht die kleinste Ahnung hat, wohin der von ihm produzierten Müll soll, darf auch keinen produzieren.

Erst wenn alle Atomanlagen abgeschaltet sind, kann ernsthaft mit einer Endlagersuche begonnen werden! Bis zu einem gefundenen Endlager sind wir für einen Transportestopp!

Es bleibt dabei:

  • Kein Atommülltourismus weder nach Biblis noch anderswo.
  • Sofortige Stillegung aller Atomanlagen.

weitere Infos: http://atomkraftendedarmstadt.blogsport.de/

  • Umweltverbände fordern neues Gesetz zur Endlagersuche
    24. Mai 2013 – Bei der Suche nach einem Endlager für hochradioaktiven Atommüll in Deutschland drängen die Umweltverbände auf einen ehrlichen Neuanfang. Greenpeace, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt werden sich daher nicht am sogenannten Endlager-Forum beteiligen.
  • Endlagerdebatte: Altmaier lädt ein – und keineR geht hin
    22. Mai 2013 – Es klingt wieder nach “Gorleben-Dialog”: Bundesumweltminister Altmaier lädt herzlich alle Interessierten nach Berlin, um an einem öffentlichen Forum über das geplante Gesetz für eine bundesweite Suche nach einem Atommüll-Endlager teilzunehmen. Doch die Beteiligung ist nichts wert, und die Liste an Kritik am Gesetz ist lang.
  • Bundesländer stellen sich quer: Endlager-Gesetz droht nun doch zu scheitern
    15. Mai 2013 – Niedersachsen nennt den Zeitplan “unrealistisch”, Schleswig-Holstein sieht keine Lösung für die Castor-Behälter aus England. Beide Länder halten die für den 05. Juli gelante Verabschiedung des Endlagersuchgesetzes für gefährdet. Atomkraftgegner kritisieren erneut das “Gesetz im Affentempo”.
  • Nächster Castor geht wohl doch nach Gorleben…
    12. Mai 2013 – Keine Einigung in Sicht: Nach Informationen des NDR könnte Schleswig-Holstein die Bereitsschaft zur Aufnahme von Atommüll aus dem Ausland zurückziehen – der dann mit einiger Sicherheit wieder in Gorleben landen wird. Atomkraftgegner kündigen massive Proteste an.
  • Atommüll: Angeblich historischer Kompromiss ist gescheitert
    17. April 2013 – Altmaier steht mit leeren Händen da. Der “historische Kompromiss” bei der Suche nach einem Standort für ein hochradioaktiven Atommüll ist gescheitert. Jochen Stay, Sprecher von ausgestrahlt fasst die derzeitige Situation zusammen: Von den großen Worten der letzten Woche ist nichts mehr übrig geblieben. Der Kaiser ist nackt. Niedersachsen darf nicht zustimmen.

Quelle: PE atomkraftENDE.darmstadt, 27.05.2013